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Müglitz. — Müller von Nittersdorf, Ad. Heinr. 723
Mangel an einem Verleger seit 1327 nur handschriftlich vorhanden:
Versuch einer Geschichte der slav. Völker an der Donau, um ihre Ein»
Wanderung und Festsetzung in Innerösterreich zu bestimmen und zu er<
weisen. — Bereits ausgearbeitet liegen noch vor: Das altceltische No-
ricum, oder Osterreich, Steyermark, Karnthen, Krain^ Salzburg
und Tyrol, vor der römischen Unterjochung. M. war vieljähriger und
thätiger Mitarbeiter an Hor 'mayr 's Archiv für Geschichte :c.,
war und ist es noch, an der steyermärk. Zeitschrift, und an den Wiener
Jahrbüchern der Literatur, woselbst seine ästhetischen Briefe über So-
phokles und die übrigen griechischen Tragiker, nächstens erscheinen wer-
den^ Von ihm erschien ferner: Das Warmbad Gastein, Gratz 1334.—
Horatii Opera l^rica annotal. et observationious aestheticis illu-
strata, eb. 1335. Dörmahlen bereitet M. vor: Eine Geschichte der
Steyermark, dann eine Erklärung und ästhetische Beurtheilung der
(^eorgi ca desVirgi l.
Mügliy, mähr. Stadt im Olmützer Kreise, in fruchtbarer Ge-
gend am rechten Ufer der March, mit 4,000 Einwohnern^ Hier werden
gute Wollenzeuge verfertigt.
Mühlenbach (Mühlbach), siebenbürg, königl. Freystadt und
Hauptort des gleichnahmigen Stuhles im Lande der Sachsen, in -der
Ebene eines weitläufigen fruchtbaren Thales am Mühlenbache, von
Mauern umgeben. Die Stadt zählt mit Einschluß ihrer 2 Vorstädte über
4,20t) Einw., die sich mit Weinbau, Tuchmacherey und andern Gewer-
ben beschäftigen. Man trifft hier einen ziemlich geräumigen Platz, eine
lutherische im gothischen Style erbaute Kirche, ein lutherisches Lyceum,
eine katholische Pfarre und ein Franciscanerkloster. Auch die unirten und
nichtunirten Griechen haben eigene Pfarren. Endlich befindet sich hier
auch ein Pension-Institut und ein Armen - und Waisenfond.
Mühlenbacher Stuhl, in .Siebenbürgen, im Lande der Sack-
sen, der kleinste des Landes, enthält 5^ Q. Meilen in seinem Umfan-
ge. Dieser kleine District mit 5,000 Einw. ist ohne fernere Einthei-
lung und es werden nebst der königl. Freystadt Mühlenbach, von
welcher er den Nahmen hat, nur 10 Dörfer gezählt. Der M. St.,
welcher durch die Flüsse Kokel und Weisse bewässert wird, hat eine nie-
drige Lage. Der Weinbau wird stark betrieben, .welchen Clima und Bo-
den sehr begünstigen/ dann Ackerbau und Viehzucht; auch gibt es ziem-
lichen Wiesenbau. An dem Stregarbache sind Goldwäschen, man findet
uttter dem Goldsand das erst in neuerer Zeit bekannt gewordene Titan-
erz, Die sonstigen Products sind: Bernstein, Korn, Mais, Obst^
Holz, Honig.
Mühlkreis in Osterreich ob der Enns, an Böhmen und Bayern
gränzend, hat eine Ausdehnung von 62z Q. M. und eine Bevölkerung
von 130,000 Individuen. Von der Donau und deren Nebenfluß Mühl
bewässert, bringt er wenig Getreide, viel Flachs und auch etwas Per-
len; hat gute Waldung, große Mannfacturen in Leinwand und Baum-
wolle, Eisen:c.
Müller von Nittersdorf, Adam Heinr., k. k. Hofrath im
außerordentlichen Dienste der geheim. Haus-, Hof- und Sraatskanz-
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe I-M, Volume 3
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe I-M
- Volume
- 3
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 768
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie