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4 N ä d a s d , d ie G r a f e n .
erweisende Stammherr der N. , dessen Lebensperiode in die Zeiten des
nach der Tartarenverheerung neu auflebenden Reiches fällt, nannte
sich einen Grafen von Csupon. Nachdem er aberNädasd erworben
hatte, gefiel ihm die Benennung P roda r i t s von N. besser, und als spo-
ter sich die ungar. Besitzungen mehrten, fiel der croarische Nahme ganz
weg und nur unter dem letztern Erwarben seine Enkel Berühmtheit. —
3 Söhne erblühten diesem unbenannten Ahn, wenigstens erreichten nur
diese das Mannesalter: Laurenz, dessen Enkel Pe te r , von dem
Volke Petö genannt, der Gründer des wahrend 3 Jahrhunderten durch
zahlreiche Helden berühmt gewordenen Geschlechtes Petö von G e rse
ward. Andron icus, der unbeerbt starb, und Andreas, der sich
fortwahrend von N. nannte und mehrere Söhne zeugte. Von diesem
Hauptstamme trennte" sich aber gegen 1348 ein selbstständiger Zweig un-
ter der Benennung Darabos von N. , der 1642 erlosch, die großen
Besitzungen auf die Töchter vererbend. — Im Übergänge von denIüng-
lingsjahren zum reiferen Mannesalter fanden Andreas's beyde Sohne,
Ladis laus und Dionys, jenes grauelvolle Decennium, das auf den
Hintritt des letzten Arpaden folgte, und Ungarn aus einem Erbkonigreich
in ein Wahlreich verwandelte. Alles nahm nun Partey. Die Mächtigen
suchten die Verwirrung zu ihrem Vortheil zu benutzen; den Schwäche-
ren trieb die Noth, sich an den gewaltigen Nachbar anzuschließen, mochte
seine Gesinnung seyn, welche immer. — Wenzel von Böhmen hatte
einen beträchtlichen Theil der Nation für sich und selbst die heilige Krone
bereits auf dem Haupte getragen, als Car l von An jou , durch den
Papst kräftig unterstützt, gegen ihn auftrat. Der Kampf zwischen bey-
den begann sogleich. Mat thäus von Trencsin und Heinr ich von
Güssingen nebst seinem Sohne I w a n traten als Verfechter des Böh-
men, der Palatin O m o deus und die Geistlichkeit als Verlhet-
diger des Anjou auf. Zu den letztern hielten sich auch die Brüder L a-
dis laus und D ionys von N. Durch die Mißgeschicke Carl's,
welche ihn selbst zu fliehen zwangen, wurden die N. sammt ihren Fami-
lien der blutigen Rache ihrer Gegner preisgegeben, so daß nur durch einen
besonderen Zufall einklejnes Töchterchen von L ad is laus durch die Amme
gerettet, dem allgemeinen Verderben entging. Erloschen wäre nun das
edle Geschlecht, wenn nicht ein dritter Bruder, Andreas, übrig ge-
blieben wäre. Eine Urkunde von 1390 für seinen Sohn Thomas ausgc
fertigt, nennt ihn nach alter Weise, die nur Taufnahmen kannte. —Gleicb-
zeitig mit jenem Thomas, lebte Sa lomon von N., allen Verhältnissen
nach zu vermuthen dessen Bruder und der beyden Königinnen Elisabeth
und Mar i a treuer Diener gegen die unruhigen Reichsherren, die Carl
den K le inen von Neapel herbeygerufen und auf den Thron gesetzt hatten.
Carl 's Ermordung, der Königinn gewaltsame Entführung, auf welche
Einkerkerung und Ellsabeth's Tod folgte; endlich seine eigeneGefan-
gensebung auf Si klos hatten E icgmund zu ernstem Nachdenken
aufgefordert, durch welche Mittel er sich und den Seinen die Herrschaft
in Ungarn erhalten könne. So entstand 14l)8 der Drachenorden (s. d.),
dessen Statuten sich über den Zweck der Verbindung seiner Mitglieder;»
S nll' Nar aussprachen. — Michael vonN., Salomon's
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Volume 4
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe N-Sed
- Volume
- 4
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 660
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie