Page - 20 - in Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe N-Sed, Volume 4
Image of the Page - 20 -
Text of the Page - 20 -
National-Museum zu pesth.
Die Amtsstunden für die verschiedenen Geschäftszweige der privis. österr.
N. waren sonst auf nachstehende Art angeordnet: Von 8 Uhr Mor-
gens bis 2 Uhr Nachmittags : a) Für die Central-Darlehens- und De-
posicencasse. K) Für die Münz-Verwechslungscasse. s:) Für die
Banknoten- und Wiener-Währungs-Verwechslungscaffe. 6) Für die
Wiener-Währungs-Einlosungscasse. e) Für dieActiencasse und Actien-
Liquidatur. Von 9—l2 Uhr Vormittags, dann von 3—6 Uhr Nach-
mittags: a) Für das Bureau, Protocoll und Expedit, b) Für die
Buchhalterey. c) Für die Escomptecasse. d) Für das Anweisungsge-
schäft. Allein in Folge der am 15. Iuny 1835 bey dem k. k. obersten
Hofpostamte eingetretenen früheren Auf- und Abgabe der Briefe und in
Gemäßheit der von der k. k. niederösterr. Landesregierung erlassenen Be-
kanntmachung , wegen Veränderung der Stunden der k. k. öffentli-
chen Börse (11—1 Uhr) vom 15. dess. M. an, hat die Bankdirection
die Amtsstunden ihrer sämmtlichen Branchen, vom 15. Iuny 1835 an-
gefangen., von 9 Uhr Vormittags bis 3 Uhr Nachmittags, mit Aus-
nahme der Sonn- und Feyertage, festzusetzen befunden. Sonach wer-
den dermahlen die Proposilionen im Darlehen - und Escomptegeschäfte
täglich bis 1 Uhr Mittags angenommen und des Tages darauf in der Re-
gel, die entsprechenden Beträge erfolgt. Ferner wird auch die Ausstel-
lung von Anweisungen auf die Bank-Provinz-Cassen, von 9 Uhr Vor-
mittags bis 3 Uhr Nachmittags vorgenommen. — Das Bankgebäude,
in Wien ist in der Herrengasss Nr. 34, solid und geschmackvoll in den
Jahren 1321—22 erbaut. Die Banknoten werden in der, der k. k. priv.
österr. N. eigenthümlichen Druckerey erzeugt, welche ihrer zweckmäßi-
gen, den besten englischen Mustern nachgebildeten, Einrichtung we-
gen besonders ehrenvolle Erwähnung verdient. Sie beschäftigt mehrere
Pressen, hat zugleich eine eigene Schriftgießerei), meist sehr ausgezeich-
nete Graveurs und steht unter unmittelbarer Aufsicht der Bankdirection.
National-Museum zu Pesth. Der Stifter dieser denkwürdi-
gen Anstalt des in der Cultur so mächtig emporstrebenden Ungarns ist
der Graf Franz Szechönyl (s. d.), der 1802 eine in ihrer Art ein-
zige Bücher-, Manuscripten-, Diplomen-, Charten-, Wapen-, Porträtse,
Münzen- und Waffen-Sammlung seinem Vaterlande zum Geschenke
opferte. Die Schenkungsurkunde steht im 'I'uli. (^üjl. 1832. IV. 10l.
(Über die Einrichtung und Reichhaltigkeit des Museums, s. Vaterl. Blät-
ter 1315 S. 566. 578. dann 1813 S. 233.) — Der Fond des Mu-
seums betrug mit Ende 1325 239,549 Guld. (^cta ^iet,.1826 S. 355.)
— Dieses Museum ist das allererste des Kaiserthums. (Die Weimarer
Gelehrten wünschen in Bertuch's Curiositäten I> B. S. 5. 1815^, daß
die bey dem ungar. N.-M. zum Grunde liegende Idee auch in Deutsch'
lands Hauptstädten befolgt werden möchte.) — Am Eingänge links tritt
man in das Münz-und Antiken-Cabinet. Zwey Reihen von 20 geschmack-
vollen Schränken, in Form doppelter Schreibepnlte, in der Mitte des
Saales aufgestellt, fallen zuerst auf. Jeder dieser Schränke ist aus einer
andern inländischen Holzgattung verfertigt. Sie enthalten unter Olas-
tafeln einen mächtigen Reichthum bloß ungar. und siebenbürg., meistens
goldener und silberner Münzen in chronologischer Ordnung, aus den ersten
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Volume 4
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe N-Sed
- Volume
- 4
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 660
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie