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N a t t e r e r.
Carlskirche zu Wien. N. iftgeboren am 9. May 1767 zu P r a g , wo
er auch seine Studien begonnen und vollendet hatte. Er trat 1792 in
den Ritter-Orden der Kreuzherren mit dem rothen Sterne, wurde 1793
Prediger und Vicar an der St. Carlskirche in Wien , 1795 aber an
der Stiftskirche seines Ordens in P rag , wo er 1793 den Ruf als Er-
zieher des jungen Fürsten Ferdinand von Kinsky erhielt, so wie
1803 das Commandeurkreuz seines Ordens. 1807 kam er als Agent des-
selben nach Wien , wurde dann 1811 von Kaiser Franz zum Com-
mandeurander Carlskirche in Wien ernanntund 1312 von dem fürsterzbi-
schöflichen Consistorium als Pfarrer an dieser Kirche canonisch angestkllt.
Noch im nähmlichen Jahre übertrug ihm der Kaiser Franz das Amt
eines Referenten bey der k. k. Wohlthatigkeits-Hoftommission,und18l4
beehrte ihn der Wiener Fürst - Erzbischof mit der Würde eines Consi-
storialrathes, in welcher Eigenschaft er bis 1823 wirkte. Gedruckt er-
schienen von N.: Über die Freundschaft (anonym), Leipzig 179t). —
Predigten über christliche Lebensweisheit, für alle Sonn- und Festtage,
3 Bände, Prag 1796; 2. Aufl. eb. 1811; 3. Aufl. 2. Bde. Mainz
1833. — Predigten über die Lebensgeschichte Jesu, Prag 1798; 3.
Aufl. eb. 1811. — Katholisches Gebethbuch im Geiste der Religion
Jesu, eb. 1800; 7. Aufl. eb. 1329. — Predigten bey verschiedenen
Veranlassungen verfaßt und vorgetragen, eb. 1302. — Populäres
practisches Religionshandbuch für Katholiken, eb. 1811. — Die Wege
der Vorsehung in den Sckicksalen des jüdischen Volkes, eb. 1811. —
Über die Kunst bey den Übeln und Widerwärtigkeiten des Lebens sei::e
Ruhe zu behaupten, eb. 1811. — Predigten über Tod, Grab, Auf-
erstehung und Wiedersehen, eb. 1817. — Katholisches Andachtsbuch
fü? die Gebildeten unter dem weiblichen Geschlechte, eb. 1819. — Ka-
tholisches vollständiges Religionslehrbuch, eb. 1819. — Unterricht in
der katholischen Glaubenslehre, eb. 1820.
Natterer, Ioh . , ist den 9. Nov. 1787 zu Laxen bürg in Nie-
derö'sterreich geboren, der Sohn eines kais. Falkenjagers, erhielt seine erste
Ausbildung bey den Piaristen inWie n. Schon in seiner frühesten Jugend
erwuchs in ihm der Hang zur Naturgeschichte, der durch eine Samm-
lung vaterländischer Vögel, welche sein Vater angelegt, mächtige Nah-
rung fand. 1794 wurde diese Sammlung von Kaiser Franz angekauft,
um auf ihrer Grundlage (!798) ein zoologisches Museum zu gründen,
und N.'s Vater zum Aufseher derselben ernannt. Der junge N. halle
daher Gelegenheit, seiner Lieblingsbeschäftigung ungestört nachzuhängen.
An der Seite seines Vaters wurde er zum Jäger gebildet und erlernte
von ihm die Kunst des Ausstopfens, in der er späterhin zum Meister
ward. Diese Neigung, welche bald zur Leidenschaft wurde, war die Ur-
sache, aus welcher er seine Studienlaufbahn unterbrach, um sich durch
freye Studien jene Hülfskenntnisse zu verschaffen, welche einem Zoolc-
g?n erforderlich sind. Er verlegte sich daher vorzugsweise auf Sprachen
und Zeichnen, weßhalb er die Collegien in der Realakademie besuchte,
und hörte nebstbey an der Wiener Universität die Vortrage über Natur-
geschichte, Botanik, Chemie und Anatomie. Hierauf unternahm er
mehrere Reisen, nach Ungarn, Steyermark und dem Küstenlands, um
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Volume 4
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe N-Sed
- Volume
- 4
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 660
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie