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Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe N-Sed, Volume 4
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Page - 74 - in Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe N-Sed, Volume 4

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G b r a d o w i t s ch< unabhängigen Albaniern in Homowo gemacht, die ihn ein Jahr lang bey sich behielren, reiste er über Venedig und Triest nach Wien , wo er durch 6 Jahre die serbische und griechische Jugend unterrichtete, sich selbst aber französische, italienische und deutsche Meister hielt. Der da- mahlige österr.-serbische Erzbischof V incenz Ivannow i t sch Vi , däk erwählte ihn als Privatlehrer für 2 seiner Neffen, mit der Aus- sicht, sie nach Deutschland, Frankreich und England begleiten zu kön- nen. V idäk hielt nicht Wort; O. ging daher nach Triest, um durch Schulhalten so viel zu erwerben, um eine solche Reise für eigene Rech- nung machen zu können. Von Triest begab er sich mit einem russischen Archimandriten (Abt), der nach Italien reisen wollte, aber nur ruffisch und walachisch sprach, nach Livorn o. Von hier aus verschaffte ihm der Ar» chimandrit eine Gelegenheit, durch Griechenland nach Constantino, pel zu reisen. Er war entschlossen, griechischen Kaufleuten dort Unter- richt in der französischen und italienischen Sprache zu geben; aber kaum war er in Constanrinopel angelangt, als die Pest ausbrach. O. fchiffce sich, ihr zu entgehen, mit einem polnischen Prälaten, der, ge- fangene Christen auszulösen, nach Co nsta nt in o p el gekommen war, nach der Moldau ein. In der Moldau gab er wieder Unterricht, es fehlle ihm nicht an Schülern. Nach einem Aufenthalt von einem Jahre begab er sich in Gesellschaft moldauischer Kaufleute über Lemberg nach Leip- z ig , übernahm in Ha l le die Aufsicht über 2 junge Moldauer, die dort studirten, kleidete sich deutsch, schrieb sich in den Universitatscatalog ein, und hörte Eb erh ard über Philosophie, Ästhetik und natürliche Theo- logie. Bre i t kop f in Leipzig druckte auch russisch. O. bezog daher mir seinen Zöglingen die Universität Leipzig und ließ zuerst in ge- mein-serbischer Sprache mit russischen Lettern: „Leben und Schicksale des Demet r ius Obrado witsch, im Kalugierthum Dosttheus ge< nannt, von ih,n selbst herausgegeben," drucken; ein Buch, interessant durch Inhalt und Vortrag, so wie durch die Tendenz des Verfassers, seinen Landsleuten die Nothwendigkeit der Unterrichtsanstalten statt so vieler Kloster zu zeigen. Nach einem zweyjährigen Aufenthalte in Hal le und Leipzig begab sich O. nach England. Als auch hier seine Casse er, schöpft war, begab er sich nach Wien. — 1783 ließ er wieder bey Bre i t köpf in Leipzig etwas für seine Landsleute drucken, nähmlich Isj() äsopische Fabeln aus verschiedenen Sprachen, mit glühenden Pa- triotismus athmenden Epimythien, nebst einem Anhange von Briefen, als Fortsetzung seines Lebens von seiner Einweichung aus Hopowo bis 1738. In diesem Jahre machte O. von Wien aus eine Reise nach Lief« land zu seinem Mäcen, General Sor i lsch, kam aber noch im nähmli- chen Jahre zurück. Ein Jahr später ließ er ein serbisches Lied auf Ser, biens Befreyung, bey Gelegenheit der Einnahme von Be lg rad durch die Österreicher, drucken. 1?l)3 gab er in Wien eine Sammlung mo- ralischer Gegenstände heraus, darunter auch L a usuö in Lydia und dieAl- penhirtlnn aus Marmontel 's (^ont^5 inoraux. Nachdem die illyrische Druckerey nach Ofen verkauft wurde, begab er sich 1302 nach Vene- d ig , wo ihln serbis^e Kauflelle einen Iahrevgeh^lt von 2,l)l)l) Franken aussetzten, damit er mit Muße fur sein Volk aroeicen tonnte. Dort
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Österreichische National-Enzyklopädie Buchstabe N-Sed, Volume 4
Title
Österreichische National-Enzyklopädie
Subtitle
Buchstabe N-Sed
Volume
4
Authors
Franz Gräffer
Johann Czikann
Publisher
H. Strauß
Location
Wien
Date
1835
Language
German
License
PD
Size
13.3 x 22.0 cm
Pages
660
Keywords
Nachschlagewerk, Biografien
Categories
Lexika National-Enzyklopädie
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