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de verdeckt sind, und die vordere Hauptfronte beynahe ohne alle Verzie-
rung ist. 2) Die Garnisonskirche, worin 1792 die Krönung Kö-
nig Franz I. Statt hatte. 3) Die Schloß-Pfarrkirche mit vortrefflichen
Fresco-Gemälden von Hauzinger. 4) Die Pfarrkirche zur heil. An-
na, welche von den Jesuiten'erbaut wurde. 5) Die Kirche der Elisabe-
thineminen mit ihren ausgedehnten Klostergebüuden. 6) Die Kirche und
das Kloster der Kapuziner. Ausier diesen erwähnten Gotteshausern sind
noch die Kirche zumheil. F lo r ian am nördlichen Ende der Wasserstadt,
die Pfarrkirche, die Franciscanerkirche auf der Landstraße, die Pfarrkir-
che im Neustift, die Pfarrkirche im Taban, die Pfarrkirche zu Maria-
Blut in der Christina-Stüdt und der nicht unirten Griechen im Taban
bemerkenswerth. — Die kolossale Größe des königl. Schlosses, dessen
Grundstein am 13. May 1749 gelegt wurde, die Pracht, die darin und
um dasselbe herrscht, und viele Seltenheiten, die hier gesammelt sind,
machen es allerdings zu dem sehenswerthesten Gegenstand der Stadt. Die-
ses neue Schloß ist in den alten Palast, welcher ehemahls auf dem so-
genannten Schloßberge stand, gleichsam hinein, und zum Theil aus den
Trümmern desselben gebaut. Obwohl das jetzige Schloß in einem
engeren Kreise da steht, als das alte C o rv i n'sche> so ist es durch die Bey-
behaltung des alten Platzes dennoch interessant. Der innere Bau dieser
königl. Burg zerfällt in 203 Zimmer-Abtheilungen, von welchen die
Thron-, Audienz- und Gesellschaftszimmer mit vorzüglicher Pracht de-
corirt, und in Hinsicht der darin enthaltenen Kostbarkeilen, vorzüglich
det Reichs-Kleinodien: Krone, Scepter/ Reichsapfel, Schwert, Krö-
nungsmantel :c., höchst merkwürdig sind. Die herrlichsten Anlagen des
sogenannten Schloßgartens umgeben die Burg. Andere sehenswerthe Ge-
bäude, welche die Plätze und Straßen der Festung zieren, aber an Grö-
ße dem Schlosse weit nachstehen, sind: Das Landhaus unweit demWie-
ner Thors; das Hofkammergebäude in der Mitte der Festung; das Ge-
neral-Commando; das Zeughaus auf dem Georgsplatze; das Rathhaus
auf dem Marktplatze; das gräfi. Teleki'sche Haus am Georgsplatze;
das gräfi. Erd ö d y'sche in der Consili-Gasse; das fürstl. B atth y an y-»
sche auf dem Parade-Platze; das gräfi. Z i ch y'sche, später von P e ch y'sche
Haus in der Herrngasse. Unter den mannigfaltigen Gebäuden dieses Stadt-
theils zieht die geschmackvolle Bauart, vorzüglich aber die innere Ein-
richtung. des'gräfl.Sandor'schen Palastes zuvörderst die Aufmerksamkeit
auf sich. Zu den vorzüglichsten Gebäuden der übrigen Stadttheile kann
man mit Recht das im Innern herrlich decorirte und mit mehreren Ne-
bengebäuden erweiterte Primatial-Palais auf der Landstraße rechnen. —
An wissenschaftlichen Anstalten besitzt O. ein Archigymnasium, eine Nor-
malhauptschule, eine Zeichnungsschule, eine Lehranstalt der Illyrierund
cmige weibliche Erziehungsanstalten; an Bibliotheken und andern wis-
senschaftlichen Behelfen zählt diese Hauptstadt: Die Bibliothek des Erz-
herzogs Reichspalatin, die gräfi. B runs vi k'sche Bibliothek, eine Mi«
nerallen-, Conchylien- und Petrefacten-Sammlung, die Bibliothek der
Franciscaner, die gräfi.Cziraky'sche Bibliothek und Gemälde-Samm-
lung, diegräfl. Mailath'sche, die N itrai'stbe, die gräfl.Teleki'sche
und die Bibliothek des Archigymnasiums. — An Versorgungsanstalten
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Volume 4
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe N-Sed
- Volume
- 4
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 660
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie