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Officiers-Uebertritt in Civildienste. — Ofterdingen. I l l
Landstande, sämmtlich für k. l. OfficiersTöchter.Die Aufnahmegeschieht
pon Seite des k. k. Hofkriegsrathes.
Officicrs Uebcrtritt in Civildicnste. Aus der actlvenDienst.
leistung unmittelbar in eine Civil-Anstellung übertretende Officiers- und
Militär-Parteyen, welche diese Anstellung nicht als Surrogat der Pen-
sion oder Invaliden-Versorgung erhalten, haben weder auf den Rück-
tritt in das Militär, noch auf eine Militär-Pension einen Anspruch,
sondern derley Officie e oder Parteyen, wenn sie zur Fortsetzung des
ihnen verliehenen Civil-Dienstes ulnailgll^» werden, sind nach der für
Staatsbeamte bestehenden Pensions - Vorschrift, mit Einrechnung ihrer
Militär-Diensijahre, zu behandeln, daher auch Officiere oderPaneyen,
die unmittelbar in eine Civil-Bedienstung übertreten, keinen Quitti»
rungs-Revers auszustellen haben. In dem ihnen zu ihrer Legitimation
auszufertigenden Austritts-Certincate muß aber, nebst genauer und ver.
läßlicher Bestätigung der Zeit und Art der im Militär zurückgelegten
Dienste, die Bemerkung beygefügt werden, daß sie unmittelbar in die
erlangte Civil-Anstellung übergetreten seyen, und sich des Militär-Cha.
rakters und^ der Militär- Uniform in keinem Falle mehr prävaliren dürfen.
Ofner, Ferd., ist geboren zu Olmütz den l i . April 1781. In
seiner Vaterstadt erhielt erden Unterricht in den Normalschul-, Gymna-
sial- dann philosophischen und in den juridisch-politischen Lehrgegen-
sianden. Weil aber zu dieser Zeit, wo er das dortige Lyceum verließ,
an demselben noch nicht über alle juridischen Lehrgeaenstände Vorlesun-
gen gehalten wurden, verfügte er sich 1801 nach Wien und holte diese
Lehrgegenstände unter Fölsch und Sch eidlein nach. Im Nov. 1802
legte er die erste strenge Prüfung für das Doctorat zurück, und nach Zu-
rückleglmg der übrigen strengen Prüfungen und der Disputation wurde
er am 10 Moy 1804 zum Doctor sämmtlicher Rechte befördert. Eben
auch in seiner Vaterstadt nahm er die Rechteproxis bey dem Doctor der
Rechte und mähr.-schles.LandesavocatenF ranz Xa v.W eckebrod (s.d.),
und nachdem ihm eine mähr.-schles. Landeoadvocatenstelle mit derBeft.m-
mung, Olmütz zum Wohnsitze zu nehmen, 1806 verliehen wurde, und
er die dafür vorgeschriebene strenge Prüfung abgelegt, trat er dieses öf-
fentliche Amt im Jänner 1309 an. Als 1326 an dem Olmützer Lyceum
die Lehrkanzel des Lehen-, Handels- und Wechselrechts, dann des Ge-
schäftsstyls und des gerichtlichen Verfahrens in und außer Streitsachen
erledigt wurde, ward ihm die. Supplirung anvertraut, welche er durch
3 Jahre besorgte. Seine literarischen Arbeiten sind: Darstellung der all-
gemeinen Gerichts- und Concursordnung, 3 Thle., Olmütz 1825^ —
Ergänzungsblätter zn dieser Darstellung, eb. 1328. — Anleitung zur
Kenntniß der Vorschriften über die allgemeine Manipulation der Ge-
richtsstellen, eb. 1830.
Gfterdingen, Heinr. von, berühmt in der deutschen Literatur-
geschichte als Dichter und Minnesänger des 13. Jahrhunderts, machte in dem
Gedichte vom Wartburgkriege den entschiedenen Gegensatz zu Wolfram
von Eschilbach, indem er hier als Vertheidiger und Lobpreiser o<ss
Herzogs von Österreich Leopold I I I . auftritt. Von diesem Gedichte
hat sich durch die Chroniken der Ruf O.'s verbreitet und durch die alle
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Volume 4
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe N-Sed
- Volume
- 4
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 660
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie