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134 Ottokar II., serz.v. Steyerm.—paar, d. Geschlecht.
kirchenin Ungarn, von wo sein Körper zur Beerdigung nach Seiz zu-
rückgebracht wurde. Ihm folgte sein Sohn Ottokar I I .
Ottokar I I . , Markgraf von Steyermark und später erster Her-
zog dieses Landes, geboren 1163, kam 1164, nach dem Tode seines Va-
ders Ot tokar I . , noch nicht anderthalb Jahre alt, zur Regierung,
welche jedoch seine Mutter Kun igunde, während seiner Minderjährig-
keit, fortführte. 1-175 wurde Steyermark mit Osterreich in einen Krieg
verwickelt, in welchem die alte Mark Styr im dermahligen Osterreich ob
der Enns von den Österreichern gänzlich verheert und die Steyermärker
endlich genöthigt wurden, um Frieden zu bitten.—Noch nicht 17 Jahre
alt, zog O. 1130 zum Reichstage nach Regens bürg und erhielt
vom Kaiser Friedrich die Würde einer Herzogs, und Steyermark
den Nahmen einesHerzogthums. O. war einige Jahre später, da er eben
sein schönstes Lebensalter antrat, so unglücklich, einen Aussatz zu be-
kommen, welcher nach und nach seine Gesundheit ganz zerstörte und
ihm das Regierungsgeschäft selbst so überlästig machte, daß er zuletzt auf
den Einfall gerieth, sein Land an den Herzog von Österreich zu verkau-
fen, von welchem Vorhaben ihn nur die dringendsten Vorstellungen der
steyermark. Stände abbringen konnten. — 1186 wurde jedoch auf dem St.
Georgenberg unweit Lorch ein Landtag anberaumt, wobey der Herzog
von Österreich, Leopold der Tugendhaf te, auf vorhergegangene
Einladung erschien und von O. zum Nachfolger im Herzogthum Steyer-
mark, aber erst nach O.'s Tode, erklärt wurde. —> O. war gegen den
anwachsenden Klosterstand bis zur Verschwendung freygebig. Wenn sein
Vater zu einem edlen Zwecke für Reisende Hospitien baute, so schenkte
O. sein Geld den Mönchen und Nonnen. Er starb 1192 und mit ihm er-
losch das alte Geschlecht der Grafen von Trungau und S ty r . Sein
Körper wurde in der Carthause Seiz beygesetzt.
Ozora, ungar. Marktflecken im Tolnaer Comitat, mit 3,120
Einwohnern, bekannt durch seine Pferdgestüte und die große Schäferey
des Fürsten Esjterhäzy,
^ )aa l , steyermark. Dorf im Iudenburger Kreise, hat eine fürstl.
Schwarzen b< rg'sche Brescianer Stahlfabrik, die jährlich 5,000 Ctr.
verschiedener Stahlgattungen erzeugt, besonders Brescianstahl von der
ausgezeichnetsten Güte, und Münzstahl, der nur hier bisher so vor-
züglich gemacht wurde und unter dem Nahmen P aa l -Stah l seinen
Absatz in Deutschland, in der Schweiz, in Frankreich, England und im
Norden findet.
paar , die Fürsten und Grafen, stammen aus Italien, wo
sie sichBelidori nannten. Kaiser F riedrich I. schenkte ihnen 1170
die Stadt und Herrschaft Paar. Sie erhielten von Rud olp h I I . für
den Ältesten des Geschlechts das Erbland-Postmeisteramt in Steyermark
1570, nachdem sich vorher schon Ioh . Bapt . Freyh. v. P. durch die
Herrschaft H a rtb erg in Steyermark ansäßig gemacht hatte; er starb
1592. Sein ältester Sohn Ioh . Friedrich war Hauptmann zu F iu
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Volume 4
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe N-Sed
- Volume
- 4
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 660
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie