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Paar, Ioh. Carl Fürst v. — pacassi. «85
m e und Burggraf zu Grab; der zweyte, Nudolph war Großprior
des Malteser - Ordens in Böhmen. Sein dritter Sohn, Ioh. Chri-
stoph Freyh. v. P. kaufte 1623 das Oberst-Reichspostamt von Ioh.
Iac. Magnus; erhielt hierüber 1623 das kaiserl. Privilegium; 1624
aber jenes von Ungarn und Böhmen, 1629 das von Innerösterreich und
1630 auch über Schlesien. 1720 trat dieses Geschlecht die Revenuen die-
ses Amtes gegen ein Äquivalent wieder an die Regierung ab, und be>
hielt bloß den Titel. Car l , Ioh. Christo pH's Sohn, erscheint zuerst
als Reichsgraf; ihm folgte Carl Ios. (gest. 1725.) Sein Enkel Ioh .
Wenzel wurde am 5. Aug. 1769 für sich und seine Nachfolger in den
Reichsfürstenstand nach dem Rechte der Erstgeburt erhoben. Der jetzige
k. k. Oberst-Hof- und General-Erblandpostmeister ist Car l , Fürst
v. P-, Freyh. aufHartberg undKrottenstein, geb. zuWienam 6.
Jänner 1806, Sohn des Folgenden.
paar, Ioh. Carl Fürst v., k. k. geh. Rarh, Oberst-Hof- und Ge-
neral-Erblandpostmeister, Generalmajor und Inhaber des Infanterie-
RegimentSNr.43, des Marien-Theresien-Ordens Ritter, und Großkreuz
des königl. preuß. rothen Adler-Ordens, geb. zu Wien am 15. Iuny
1772, Fürst Ioh. W e n z el's erstgeborner Sohn, trat im 14.
Jahre die militärische Laufbahn an, machte den Krieg gegen die Türken
1738 und 1789 als Oberlieutenant bey Lacy Infanterie mit.AlsHauvt-
mann bey Ste in Infanterie, wohnte er den Feldzügen in den Nieder-
landen und am Rhein 1792—96 bey, wurde dann mit seinem Regi-
mente zur italienischen Armee versetzt und nahm Theil an der Verthei-
digung von Man tua. 1797 wurde er zum Major ernannt. Seine Ta-
pferkeit bey Legnano erwarb ihm das Theresienkreuz. Beyden Unter-
nehmungen in der Riviera und gegen Genua befehligte er als Oberst-
lieutenant ein Grenadier-Bataillon. 1805 kämpfte er als Oberst des In-
fanterie-Regimentes Latter mann in der Schlacht bey Caldiero.
Wichtige Familienangelegenheiten nöthigten ihn 1806, seiner Bestim-
mung zu entsagen; er trat außer Dienst mit dem Charakter eines Ge-
neralmajors. — 1309 erschien er wieder auf dem Kampfplatz. In der
Schlacht bey Wagram wurde er als Brigadier der Regimenter Zet-
wi tz und Froon schwer verwundet. Der Friede setzte abermahls seiner
militärischen Laufbahn ein Ziel; er kehrte zur Verwaltung seiner Güter
Hartberg und Ste in in Steyermark, Bechin, Z dech owitz zc. in
Böhmen zurück und starb am 30. Dec. 1819 zuWien.
pacassi, Ioh . Freyh. v., k. k. Hofbaurath und Ritterdes Leo-
pold-Ordens, wurde 1753 zu W iengebl>ren; der 1769indenFreyherrn-
stand erhobene Ober-Hofarchitekt, Nicol. v. P. war sein Vater.
Seine erste wissenschaftliche Bildung erhielt er in dem L öw enbu rg'schen
Institute. In der Folge studirte er in der Savoy'schen Ritterakademie,
in der höhern Mathematik genoß erden Unterricht des Jesuiten Carl
Scher ff er. Schon im Jünglingsalter hatte er über die schwierigsten Leh-
ren derselben, die den Verstand des reifen Mannes in Anspruch nehmen,
mit Euler, Lambert, Kästner und andern Mathematikern einen
Briefwechsel geführt. Sehr bald gelangte er zu der Ehre, Mitglied
der Berliner Akademie der Wissenschaften zu seyn. Früher war P. bey
der Landesregierung und demAppellationsgerichte inWienals Secretär an-
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Volume 4
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe N-Sed
- Volume
- 4
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 660
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie