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PiUssy v. Krdöd, Nic. Graf, d. Jüngere. — palkovics.
dabey Blut und Kosten sparte, nicht erstürmt werden, und man mußt«
wegen des in großer Überlegenheit anrückenden Entsatzes den Platz ver-
lassen, und sich gegen Ra ab zurückziehen. Hier fielen, bis diese Haupt«
festung durch Feigheit oder Habsucht verloren ging, hitzige Gefechte
vor, in denen auch P. nicht ohne Wunden davon kam. — Ihm gebührt
ferner großer Antheil an dem Siege, der nachher unter dem Fürsten
Car l v. Mannsfeld vor Gran erfochten ward, vorzüglich wegen
der Kundschaften, die er aus dem feindlichen Heere zu erhalten wußte.
Als der herbeyeilende Erzherzog die so oft vergebens angegriffene Festung
in seine Gewalt bekam, hatte P. mit der aufs äußerste gebrachten Be-
satzung des Schlosses die Bedingungen abzumachen; auch ward er (1595)
zum Befehlshaber des wichtigen Platzes bestellt, dessen Behauptung zu
den folgenden Stegen so wesentlich beytrug. — Bey dem endlich ge-
glückten Überfalle von Ra ab (1597) begleitete P. Schwarzenberg
durch das gesprengte Thor in die Festung, wo sich der Feind in prahlen«
schen Inschriften für unüberwindlich hielt.-—P. starb 1690, nachdem
er die grafi. Würdein seine Farmlie gebracht hatte, und als in Österreich
begütert, auch unter die niederösterr. Landstände aufgenommen wor-
den war.
pälffy v. iLrdöd, Nicol. Graf, der Jüngere, k. k. geh. Nach,
Feldmarschall und Palatin von Ungarn, Ritter des goldenen Vließes, ge-
boren 1657, widmete sich frühzeitig den kais. Kriegsdiensten, und die Tür-
tenkriege in Ungarn und Österreich, in welche sein Iugendalter fallt,
aaben ihm Gelegenheit, seinen Heldensinn an den Tag zu legen. —P.
hatte mit dem Husarenregimente, welches er anführte, sich so hervor-
gethan, daß ihm die Commandantenstelle von Gran (1637) anver-
traut werden konnte — ein für ihn rühmlicher Beweis, daß seine Ein-
sicht und Tapferkeit Zutrauen verdienten. Er war in der Schlacht bey
Nissa (1639) und zeichnete sich ber> der Belagerung von Belgrad
(1690) aus, wo er General-Feldwachtmeister und bald darauf Feldmal-
schall- Lieutenant wurde, und in dieser Eigenschaft machte er die folgen-
den Feldzüge in Ungarn mit. Ihm war die Aufsicht über die ton. Land-
und Feldzeughäuser übergeben, bey denen er, nach den Schriftstellern
seiner Zeit zu urtheilen, nicht wenig Arbeit vor sich sinden mochte.—
Nachdem P. mit den Würden eines Marschalls und ungarischen Kron-
hüters beehrt worden, und am Hofe die in damahligen Zeitumstanden
viel bedeutende Stelle eines Leibgarde-Trabanten- und Leibgarde- Hatschir«
Hauptmanns (1700—12) versehen hatte, gelangte er endlich zur höch-
sten Würde seines Vaterlandes, um sich als Palatin des Reiches um
dasselbe, und um das regierende Haus neue Verdienste zu erwerben.
Als solcher starb er 1732.
palitschcrsee, in der Bacser Gespanschaft in Ungarn, bey der
tönigl. Freystadt Th eresiopel, hat 5 Meilen im Umfange und eine
Tiefe von 6 Klaftern. Sein Boden ist fest und rein, und fast ganz nm
dem besten alkalischen Salze bedeckt. Sein Wasser dient zum Baden,
und soll in Nervenkrankheiten sehr gute Wirkung thun.
palkovics, Georg, Professor der slavischen Sprache und Li-
teratur am evangelischen Lyceum A. C. zuPreßbu rg, ist geboren zu
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Volume 4
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe N-Sed
- Volume
- 4
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 660
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie