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176 pelzwerk und Handel damit.
terlandischen Geschichte fortan widmen konnte. 1793 erhielt er die Lehr-
kanzel der böhm. Sprache Und war eines der thätigsten Mitglieder der
Gesellschaft der Wissenschaften in Prag, so wie er es in früheren Jah-
ren für die Privatgesellschaft unter Born war. Mit diesem, mit D o b-
ner, Dobrowsky, Voigt , Prochaska, Pubitschka und an-
dern vaterlandischen Gelehrten stand P. im engsten Freundschaftsverhält-
nisse. Außer seinen vielen historischen und literarischen Arbeiten für die
Abhandlungen einer Privatgesellschaft und der königü böhm. Gesellschaft
der Wissenschaften, hat P. folgende sehr schatzbare Werke herausgegeben:
Abbildungen böhm. und mähr. Gelehrter und Künstler (von I. Bal-
zer :c.), nebst Nachrichten von ihren Leben und Werken, 4 Bde., Prag
1773—32. — Geschichte der Böhmen, eb. 1774; 3. vermehrte Auf-
tage in 2 Bden., eb. 1317; auch von ihm ins Böhmische übersetzt, 2
Bde., eb. 1791—92. — Maßni ^lienkai-ck (Wronlcon, yuo rez
A65t26 Ii.uäol^)^i H2l)5l)Ul^ici 6t ^Iberti ^U5ti-iaci, AegutN roma-
noi-uin, 6Zr6Aie illuztrarMir, ex cociic« ineinkranaoeo coaevo edi-
äit, eb. 1777. — Lebensgeschichte Carl IV., Königs von Böhmen, 2 Bde.,
eb.1730—81. — Böhmische, mähr. und schlesi Gelehrte aus^dem Orden
derIesuiten, eb. 1?36.—Lebensgeschichtedes böhm.KönigsWenzel,2Bde.
eb. 1733—90. —Von P.'s böhm. Grammatik erschienen 2 Auflagen, eb.
1795 und 1793. In Handschrift hinterließ er nach seinem Tode zu Prag am
21. Febr. 1801 : äuinmai-ia äiplalnawm Moi-aviae 1043—1306, ws-
bey ihm Cerroni (s. d.) behülflich war^ Die Zahl der angeführten Ur-
kunden beträgt 763.
pelzwerk und Handel damit. Wie in andern Staaten, ver-
minderten sich auch in Osterreich durch zunehmende Cultur jene Thiere,
welche brauchbares Pelzwerk liefern, indessen mochte davon immer noch
so viel zu gewinnen seyn, als der Kaiserstaat für eigenen Bedarf nö-
thig hati Bedürfnisse des höheren Luxus wsrden indessen noch häusig äus
den nördlichen Ländern und zwar durch Leipzig eingeführt, welche Stadt
sich schon seit Jahrhunderten als Stapelplatz des Pelzhandels erhalten
hat und zwar in solch' ausgedehntem Grade > daß nicht selten P./
in dem österr. Staate gesammelt, nach Leipzig gebracht wird und von
dort wieder durch Osterreich nach der Türkey geht. Die Gattungen Wil-
des , welche brauchbares P. liefern, sind gegenwärtig noch Folgen-
de: Hasen, besonders zahlreich in Ungarn und Böhmen; der Balg des
böhmischen Hafens wird wegen der Feinheit seiner Haare am meisten
geschätzt. Bären, Wölfe und Luchse sind itt der östlichen Hälfte des Kai-
serstaates noch ziemlich häufig, besonders aber Nöife, deren jährlich in
Ungarn und Galiziett mehrere Tausend erlegt werden. Marder, Iltisse,
Murmelthiere, Billiche, wilde Katzen:c. findet man ebenfalls in ziem-
licher Quantität, im Ganzen sind sie indessen von geringer Wichtigkeit.
Mitunter kommen wohl auch Biber, Otter, Dachse und noch andere
Pelzthiere, jedoch immer in geringer Anzahl vor. Der Gesammtwerth
des im österr. Kaiserstaate gesammelten P.es möchte ungefähr jährlich
auf^ Million Gulden angenommen werden. Die) .Hauptpuncte des Pelz-
handels sind Wien und zunächstPesth.
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Volume 4
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe N-Sed
- Volume
- 4
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 660
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie