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Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe N-Sed, Volume 4
Page - 186 -
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Page - 186 - in Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe N-Sed, Volume 4

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186 p e st h. . gen Zustande blieb P. ganz im ungestörten Besitze der Türken durch 60 Jahre. 1602 gelang zwar dem General, Lord Rußworm, die Eroberung P.'s, mehr durch Überfall, als durch Belagerung, doch war P. in einem noch elenderen Zustande als vorhin; kein Haus war ganz, alles fast der Erde gleich. Wenige Menschen wohnten hier und vom Handel war keine Rede mehr. In dieser elenden Lage schmachtete P. fortwährend bis 1684, in welchem der Herzog Car l von Lothringen sich dieses Ortes bemächtigte; durch die mißlungene Belagerung Ofens aber sich zurückzog, und P. neuerdings der Raubgier der Türken über« liesi. 1636 erschien endlich jener glückliche Zeitpunct, in welchem ein besseres Los für die Stadt, so wie für das ganze Land durch die Wqffen der Österreicher entschieden wurde. Der Herzog.von Lothringen und der Prinz von Baden zogen mit ihren Truppen ohne Widerstand in P. ein, welches die Türken schon früher verlassen und zum 5, und letzten Mahle in Besitz gehabt hatten. Die eroberte Ptadt hatte ein trauriges Aus« sehen, vom Brande zerstört, lag sie größtentheils im Schütte, die noch übrigen Gebäude waren nur niedrige Hütten und Stalle. Sie hatte keine Vorstädte, sondern war innerhalb ihrer Mauern beschränkt, die durch die mannigfaltigen Belagerungen oft zerstört und durch die Tür- ken nur darum wieder ausgebessert wurden, um Schutzwehr gegen neue Anfälle der Österreicher zu haben. Die Einwohner waren gering ander Zahl und arm, wenige Ehristen unter ihnen, fast die meisten Fremde, die sich nach dem Abzüge der Türken auch allmählig verloren. Diese in verschiedenen Epochen oft so berühmte Vtadt hatte endlich durch die ver- derblichen Kriege ihre früheren Privilegien, Freyheiten und Rechte, ja sogar das Andenken an dieselben mit den Urkunden zugleich verloren. Doch bald lockte die allgemeine Ruhe und Sicherheit viele Fremde in diesen zum Handel geneigten Platz, deren erste Ankömmlinge Raizen, und spärer auch Deutsche waren. Das aufmerksame Auge Leopolh's I. suchte durch wohlthätige Anordnungen die raschen Schritte der Cultur zu unterstützen, und so ging eine wohlthätige Sonne auf über die neue Pflanzung dieses lange durch zerstörende Ereignisse öde gelegenen Grün« des, und wenn auch die für Ungarn so verderblichen Unruhen des Für- sten Räkoczy wieder manche traurige Erinnerungen an die Vergan- genheit weckten, so waren diese doch für das Innere der Stadt ohne pble Folgen, da sich die Wuth der sogenannten Kurutzen an den Mauern dieser Stadt brach, Nach 7 unruhigen Jahren wurde endlich 17 N, vorzüglich durch die Bemühungen des Generals I o h . Grafen oon Pa l f f y , dieserR ä k o cz y'scheKurutzen-Krieg,und mit ihm der Einfluß der Türken in die AngelegenheitenUngarns gehoben.Anfangs des vorigen Jahr- Hundertes sah sich P. noch unter den unbedeutendsten Flecken des König- reichs. Leopold I. erhob es erst 1703 in den Rang der königl. Frey- städte ; eine Auszeichnung, die jedoch noch keineswegs zu einem Schluß auf eine schon damahls ansehnliche Bevölkerung berechtigte. Daß sich im Gegentheile die Zunahme ihrer Ausdehnung erst von Mar ia There- sia's Regierung an datirt, beurkundet der Nahme ihrer ältestem Vor- städte. Ihre nachmahlige Vergrößerung nahm ihren höchsten Schwung unter Kaiser Joseph I I . , wo sie an Flächenraum beynahe die Halste
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Österreichische National-Enzyklopädie Buchstabe N-Sed, Volume 4
Title
Österreichische National-Enzyklopädie
Subtitle
Buchstabe N-Sed
Volume
4
Authors
Franz Gräffer
Johann Czikann
Publisher
H. Strauß
Location
Wien
Date
1835
Language
German
License
PD
Size
13.3 x 22.0 cm
Pages
660
Keywords
Nachschlagewerk, Biografien
Categories
Lexika National-Enzyklopädie
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