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polack. — polawsky. 2ll
erbaut, Rom und dem Augustus, der andere derDiana geweiht war.
Zahlreich findet man Bruchstücke von Säulen, Capitalen, Gesimsen,
Grabsteinen u. dgl. Der Hafen ist wenig besucht. In dem letztem siel
1379 eine blutige Seeschlacht zwischen den Genuesern und Venezianern
vor. In seiner Blüthe zählte P. über 30,000 Einwohner.
polack. Märt . Theophil , , aus Polen gebürtig, war Hos-
maler des Erzherzogs Leopold V. zu Innsbruck, hielt sich über
30 Jahre in Tyrol auf, und starb zu B r ix e n. Er war ein trefflicher
Maler, wie es das von ihm gemalte Hochaltarblatt: Die Vermahlung
Mar iens, in der Servitenkirche zu Innsbruck beweist. Zu Inns«
brück ist auch in der Hofkirche auf dem Fürstenchore die Kuppel und
4 andere Ohlgemälde auf der Mauer, auch der h. Felix Cantal i -
cius von ihm. Tr ien t , wo er einige Zeit fürstbischöff. Hofmaler
war, hat mehrere Gemälde von seiner Hand aufzuweisen.
po lau , mähr. Dorf im Brünner Kreise an der Thaya, mit 960
Einwohnern, welche guten rothen Wein bauen. In der Nähe erhebt
sich ober dem verfallenen Schlosse Maiden bürg, der Polauer- oder
Maidenberg, nicht ferne von der Stadt N iko lsburg , mit einer rei«
zenden Aussicht nach Mahren , Osterreich und Ungarn.
po lawsky, Ferd., Regisseur und Schauspieler des ständischen
Theaters in P r a g , ist geboren 1779 zu Ber l i n . Da er seine Al-
tern früh verlor, nahm sich ein entfernter Anverwandter seiner an, und
ließ ihm eine sorgfältige Erziehung angedeihen. Bis zu seinem 18. Jahre
studirte P. an dem Ioachimsthaler Gymnasium die Humanitäts- und
ersten latein. Classen mit vielem Fleiße und den besten Fortschritten. Nach
vollendeten Gymnasialstudien sollte er sich den Rechtswissenschaften wid-
men, ein unwiderstehlicher Trieb aber zog ihn zur Schauspielkunst.
Sein Wohlthäter stand diesem Wunsche auch nicht lange entgegen, da er
die richtige Überzeugung nährte, daß Neigung, von Talent unterstützt,
in jedem Stande sein Ziel sinde. Nach mehreren Proben von Künstler-
beruf, die P. privatim vor I f f l a n d u. A. ablegte, wurde er auf
dem Theater zu S t e t t i n engagirt, und trat 1793 zum ersten Mahle
als Junker von Scharfeneck inKotzebue's Verleumdern mit Beyfall auf.
180 l gastirre er mit Glück zu B e r l i n , und besuchte dann auf einer
Reise die Theater zu Hamburg , Bremen, Cassel , Frank-
furt , Leipzig und B res lau , welche ihm zu einer reichen Kunst-
ernte wurde, deren Früchte er für seine höhere Ausbildung'trefflich zu
nützen verstand. 1803 wurde ihm von dem damahligen Director der
Prager Bühne, Gua rda so ni ein Engagement angebothen, welches
P. annahm, und den 8. Dec. dess. I. zu Prag in der Rolle Diet-
Helm's in Kotzebu e's Schreibepult mit allgemeinem Beyfalle auftrat.
Seit dieser Zeit gehört P. , eine kurze Frist von 7 Monathen ausge-
nommen, ausschließend dieser Bühne an, und ist durch sein ausgezeichne-
tes Spiel und seine Vielseitigkeit eine der ersten Zierde derselben. 13 l 2
erhielt er nach mehreren Gastrollen in W ien , die mit besonderem Bey-
falle aufgenommen wurden, von dem Grafen Ferdinand v. Pa l f f y
den Antrag eines Engagements in das k. k. Hofburgtheater, welches
damahls unter der Direction des Grafen stand. P. nahm dasselbe zwar
Oesterr.Nat.Encykl.Bd.lv. 16
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Volume 4
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe N-Sed
- Volume
- 4
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 660
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie