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Polytechnisches Institut in Wien. 217
Ferd.Ritterv. Pock und Polach gehört hatte, in Vorschlag, und diese
Sammlung wurde um die Summe von 4,000 Gulden C. M. in Folge
kaiserl. Genehmigung für das Institut angekauft. — Zu Ende Februars
18l6 wurde mir Ausgrabung des Grundes des neuen Hauptgebäudes
der Anfang gemacht. Das Gebäude schritt rasch vorwärts, und bis Eiide
October war sämmtliches Mallerwerk bis unter das Dach hergestellt. — Die
feyerliche Lequng des Grundsteines an diesem Gebäude, nahmder Kaiser am
14. Oct. 13 l 6 in eigener Person vor. — Es wurden nun die Besol-
dungen der Professoren in ihren verschiedenen Cathegorien, so wie die
jahrl. Verlagsgelder für die verschiedenen Sammlungm und demon-
strativen Hülfsmittel festgesetzt. Die Besoldungen der Professoren der
technischen Abtheilung betragen nach 3 Abstufungen 2000, 1800 und
1500 Gulden C. M. — Die Besoldungen der Professoren der commer-
ziellen Abtheilung nach 3 Abstufungen 1,400, 1,200 und 1,000 Gulden
C. M. — Die Gehalre der Sprach-, Schreib- und Zeichnungslehrer au
der Realschule wurden auf 600 Gulden C. M. festgesetzt. — Die Pro-
fessoren der technischen und commerziellen Abtheilung genießen ein Quar-
tiergeld jährlich von 150, und jene der Realschule von 60 Gulden. Der
Gehalt des Assistenten beträgt 400 Gulden, ebenfalls C. M. — Als
jährliche Verlagsgelder wurden festgesetzt: Für das Laboratorium der allge-
meinen technischen Chemie jährlich 800 Gulden, für jenes der speciellen
technischen Chemie auch 800 Gulden C. M., für das physikalische Cabi-
net und für Versuche 400, für die Modellensammlung und Ma-
terialien, für die Werkstätte 1,200, für das Fabriksproducren - Cabinet
500/ zur Erhaltung der mathematischen Gammlungen 200 Gulden C.M.,
für Zeichnungen und Vorrichtungen für die Land- und Wasserbaukunst
auch 200 Gulden C. M. — Das neue Hauptgebäude war 1813 völlig
hergestellt, und alle Säle, mit Ausnahme des mittleren großen, für
die öffentlichen Feyerlichkeiten bestimmten Saales, gegen Ende des Som-
mers in den Stand gesetzt worden, mit der nöthigen Einrichtung verse-
hen zu werden. Im Sept. und Oct. 18l3 wurden nunmehr die vorhan-
denen Salnmlungen in das neue Gebäude übersetzt, und die Lehrsäle
für die sämmtlichen Zweige des Instituts vollständig hergestellt, um mit
dem Eintritts des neuen Schuljahres alle Vorlesungen in demselben eröff-
nen zu können. — ImOct. 1813 wurde das Modellen-Cabinet mit einem
bedeutenden Zuwachse bereichert. Der königl. bayrische geheime Nath,
Ritter von Wiebeking, hatte seine eigenthümliche Sammlung von.
Modellen, von Brücken und zum Wasserbau gehörigen Maschinen und
Vorrichtungen, zum Ankauf für das k. k. P. I. angetragen und er über-
ließ sie demselben unter billigen Bedingnissen. Sie enthält 155 Modelle.
In Folge der mit dem königl. bayer. Salinenrache, Ritter von Reichen»
bach getroffenen Verabredungen wurden dessen Maschinen zur Verfertigung
geometrischer und astronomischer Werkzeuge nach f-den angegebenen Plan-
zeichnungen der anzufertigenden Instrumente im Herbste 1319 an das
P.I . abgeliefert. —Das k. k. P. I. ist eine Csntral-Bildungsanstalt für
den Handel und für die Gewerbe durch die Verbreitung eines zweckmäßi-
gen, ihre Vervollkommnung begründenden wissenschaftlichen Unterrichts;
— ein Sammelplatz für die von den Wissenschaften ausgehenden Beför-
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Volume 4
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe N-Sed
- Volume
- 4
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 660
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie