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Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe N-Sed, Volume 4
Page - 257 -
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Page - 257 - in Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe N-Sed, Volume 4

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porzel i .m Arbeltcn und Handel. 257 durchseihe Festigkeit und Haltbarkeit in Hinsicht des Wechsels der Tem- peratur (wodurch sich dasselbe ganz vorzüglich zu Tafelgeschirr empfiehlt) aus; es hat bey stachen Stücken den schönsten Spiegel, har durchaus schö- ne Malerey und kein fremdes Porzellan dürfte in Beziehung auf Far- benreichchum, Schönheit, Echtheitund Dauer oerFarbenund der Vergol- dung das Wiener Porzellan übertreffen. Das gemeine Wiener Porzellan ist zwar weniger durchscheinend, als vieles aus fremden Manufacruren (besonders das sinesische und französische): indessen verfertiget man hier auch gan; dünnes, durchscheinendes Porzellan, welches dem sinesischen sehr ähnlich ist. Bemerkenswerth ist es übrigens, daß das Wiener Porzellan aus allen bisherigen bekannten Gattungen die strengflüssigsteMasse und die leicht- flüssigste Glasur hat, welchem Umstände es vornehmlich seinen schönen Spiegel verdankt, wahrend bey dem auslandischen Porzellan der umgekehrte Fall eintritt. — Bey dieser Gelegenheit verdienen der als Künstler und Chemiker bekannte Arcanist und Malerey-Vorsteher, Ios. Leithner, und dessen Sohn, der jetzige Fabrikations-Verwalter, Franz Lei th- ner die rühmlichste Erwähnung. Dem Ersteren verdankt die Fabrik den Reichthum an schönen Farben in ihrer Palette ul^> vor Allen das herrli- cheKobaltblau(Leithnerblau genannt) wie die bishernoch von keiner andern Fabrik gelieferte Plarinabronze. Alle neu entdeckten, zur Porzellanmalerey dienenden Metalloxyde sind bald nach ihrer Entdeckung von ihm auf das vollkommenste nachgemacht worden; auch hat er der Fabrikdurch die von ihm eingeführte Methode, mit großer Ersparniß und dabey doch reich und dauerhaft zu vergolden, vielen Nutzen verschafft, , ein Verdienst, welches der Staat durchVerleihung der großen goldenen Civil-Ehrenme- daille belohnte. Was die Wiener Fabrik überhaupt und nahmentlich in jenen Gegenstanden leistet,-welche durch SchönheitderFormen^undVor- züglichkeitderMalersy-m das Gebieth der Kunst gezählt werden müssen, darüber hat sich das allgemeine Urtheil schon lange günstig ausgesprochen, und Jedermann kann sich durch die Besichtigung des immer reichlich aus« gestatteten Waaren-Verschleißmagazins in der Stadt auf dem Iosephs- platz Nr. 1155 davon überzeugen. Das Hauptwaarenlager ist im Fa- brikgebäude .in der Vorstadt Rossau Nr. 137. Die Fabrik hat auch eine Verschleißniederlage in Pesth. Unter die ausgezeichnetsten Kunstgegen- stände gehören die 1320 vom damahligen Lord S t e w a r t , jetzt Mar- quis von L ondon d erry erkauften Vasen mit Copien von Rubens (die Geschichte des Pu b l i u s D e c i u s darstellend), von Leo p. Lieb gemalt; das große Service, welches Kaiser F r a n z dem Her- zoge'von W e l l i n g t o n als Geschenk überschickte; eine große Vase in P^echerform, mit Blumengemälden auf Goldgrund, von Ios. N igg . — Das Zeichen der kaiserl. Fabrik ist der kleine erzherzogliche Wapen- schild, welcher mit einem Stämpel in die noch weiche Masse eingedrückt wird. —AußerWi en har im ö'sterr. Staate Böhmen noch 5 Porzellan- fabriken, nähmlich zu Schlaggen wald (der Lip p ert und Haas, mir einer Niederlage in W i e n , Wollzeile Nr. 779); zu Elbogen (der Gebrüder Ha i d ing er, mir einer Niederlage in Wien,Gold- schmiedgasse, Nr. 605); zu P i rkenhammer (von Fischer und Rei- ch e n b a ch, ihre Niederlage zu W i e n ist in der Weihburggasse Nr. Oesterr.Nat.Encykl.VV.lv. 17 '
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Österreichische National-Enzyklopädie Buchstabe N-Sed, Volume 4
Title
Österreichische National-Enzyklopädie
Subtitle
Buchstabe N-Sed
Volume
4
Authors
Franz Gräffer
Johann Czikann
Publisher
H. Strauß
Location
Wien
Date
1835
Language
German
License
PD
Size
13.3 x 22.0 cm
Pages
660
Keywords
Nachschlagewerk, Biografien
Categories
Lexika National-Enzyklopädie
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