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zwischen den genannten zwey Hauptstädten in Verbindung mit jenem
zwischen Constantinopel und Smyrna eillgerichret und der Po-
stenlauf geregelt. Ungeachtet dadurch die Befördenmgs Auslagen bedeu-
tend vermehre wurden, ist doch die Porrogelmhr für Briefe lücht erhöht
worden, welche sehr niedrig gestellt ist, indem für den einfachen, ein
halbes t^oth wiegenden Brief für die Beförderung auf der weiten Strecke
zwischen Belgrad und Constantinopel nur 1^ Piaster oder 7^
Kreuzer bezahlt werden. Gegenwartig werden die Briefe bey diesem Po-
jttnlaufe in 10 Tagen von Wien nach Constantinopel gebracht.
' Überdies; wurde für eine monathlich zweymahlige regelmüßige Correspon-
denz-Beförderung zwischen Wien und den nicht unbedeutenden Han-
delsplatzen Seres und Salon ich vorgesehen, und es sind vom
1. Jan. 1334 zwischen Triest und Patras mit Berührung von
Co r fu, monarolich zweymahlige Packbootfahrren zur Beförderung der
Briefe, Reisenden und Waaren aus und nach Griechenland, dann aus und
nach den Ionischen Inseln eingerichtet worden. Das Präsidium der k. k.
allgemeinen Hofkaminer hat ferner, um eine frühere A lsgabe der in
Wien einlangenden Postbriefe, und eine größere Beschleunigung der
von hier abgehenden Posten zu erzielen, der k. k. obersten Hofpost-
Verwalrung aufgetragen, solche Einleitungen zu treffen, daß vom
15. Iuny 1335 angefangen, die frühere Ausgabe und Bestellung der
hier ankommenden Briefe Statt finden könne, und daß zur Erreichung
dieser Absicht die Briefposten von hier früher als bisher abgesender
werden. Da nunmehr die erforderlichen Vorkehrungen getroffen worden
smd, um diesem Auftrage entsprechen zu können, so werden vom
15. Iuny 1335 an, die in Wien einlangenden Postbriefe taglich um
10 Uhr Vormittags zum Theil beym Hofpostamce ausgegeben, zum
Theil an die Briefträger zur Bestellung in der Stadt ausgetheilt und
an die Filialpostämter zur Zustellung in den Vorstädten gesendet. Das
Briefabgibsamt bleibt von 10 Uhr Morgens bis 1 Uhr Nachen., dann
von 3 bis 4 -^ Uhr Abends zur Hinausgabe der Briefe für hiesige Adres«
säten, welche fnr die Correspondenz eigene Fächer haben, geöffnet.
Postrestante Briefe, welche mit den Posten der vorhergehenden Tage
eingelangt sind, können nicht nur in den vorgenannten Amtsstunden,
sondern auch noch taglich zwischen 3 und 10 Uhr Morgens abgeholt
werden. — Das Briefauigabsamt wird Früh um 3 Uhr geöffnet, und
der Schluß zur Aufgabe für die nichr recommandirten, von hier weiter
zu sendenden Briefe, sie mögen amtliche oder Prioatbriefe, und diese
enrweder zu frankiren oder mit Porto anzuweisen seyn, wurde beym Hof-
postamte auf 4^ Uhr Nachmittags festgesetzt. — Zur Bequemlichkeit
des PublicUlNs 'ist der Briefkasten, in welchen die nicht zu ftankiren-
den Briefe einzulegen sind, schon von 7 Uhr Morgens bis 9 Uhr
Abends geöffnet, jedoch werden die darin erst nach 4^ Uhr Abends ein-
gelegten Briefe, nicht mehr an dem nähmlichen Tage, sondern am
darauf folgenden Posttage abgesender. ^)en Postbediensteten ist unter
keinem Vorwande gestattet, und wird ihnen strenge untersagt, nach dem
festgesetzten Schlüsse noch Briefe von Parteyen zu übernehmen, und
an dem nähmlichen Tage abzusenden. — Der Schluß für die zu recom-
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Volume 4
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe N-Sed
- Volume
- 4
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 660
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie