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pozzo. — pracbatiy.
Wiener Erzdiäcese, bis er im Nov. 1812 als Professor der Moral-
und Pastoraltheologie an das Lyceum zu Linz, und 1814 als Pro-
fessor der Pastoraltheologie, dann der Pädagogik nach O l m ü h
kam, wo er erzbischöfl. Consistorialrath, und 1822 Lyceumsdiblio-
thekar wurde; von dort ward P. 1823 als Beysitzer der k. k. Stu-
dien-Hofcommission, niederösterr. Negierungsrath, Director der phi,
losophischen Studien und Präses der philosophischen Facultät nach
Wien befördert. Am 4. März 1823 erhielt er durch eine Entschlie-
ßung des Kaisers F r a n z die Bestimmung als Dompropst nach
T r i e n t , wo er am 27. März 1832 starb. Seine Schriften sind:
Blick auf die litcrarische Bildung der Piaristen -Novizen zu Leipnik. In
Andre's Hesperus, Jahrg. 1809. —Practische Bemerkungen über
die vorschriftmäßige Führung des Gestions-Protocolls der in den k. k.
deutschen Zrbstaaten aufgestellten SchuldistrictF - Aufseher. In Frint's
theologischer Zeitschrift, Jahrg. 1815. — Übersichtstafel der in den
k. k. deutschen Erbstaaten des österr. Kaiserthums für Christen bestehen-
den entkräftenden Ehehindernisse, eb. Jahrg. 1319. — 3^8tema ^60-
e i)35wrali8, 6 Bde. Wien 1813—19.
pozzo (puteus), Andr., vortheilhaft bekannter Maler, beson-
ders in Frebco, war den 30. Nov. 1642 zuTrient geboren, widmete
sich dem Klosterleben, und wurde 1665 Layenbruder im Jesuiten-Or-
den, Seinen ersten Unterricht erhielt er in Mai land, studirte dann
in Genua und Rom, und begab sich endlich nach Wien, wo er
seinen bleibenden Aufenthalt nahm, und durch seine Geschicklichkeit in
der Perspectivmalerey viele Aufträge erhielt. Leider bediente er sich zu
< seinen Arbeiten wenig dauerhafter Farb<i, so daß viele derselben in der
Länge der Zeit verblichen und eine Auffrischung nöthiq machten. Er
starb zu Wien 1709. Unter seine vorzüglichsten Werke gehören in
Wien: Plafond und Altare in derIesuiten- (nun Universität?-) Kirche,
1834 durch den berühmten K rafft auf das geistreichste wiederhergestellt.
Kuppel der Dominicanerkirche. — Das Architekturgemälde hinter dem
Hochaltar der Franciscanerkirche. — Das Müttesgottesbild und die
KuppelderKirchezuS t.An na.—DieDeckedesNatilralien Mllseumsim
Universilätsgebaude, endlich die Decke des grosien Saales im fürstl. L i ech-
te n st'e i n'schen Gartenpalaste in der Rossau. Außerdem hinterließ er auch
^ zuRom,Turin, B amberg,Innsbruck, Trient,Brirenu.a.O.
Denkmahle seiner Geschicklichkeit durch Deckengemälde und Altarblätter.
Auch gab er ein vortreffliches Werk über Maler- und Bildhauerverspec-
tive in2 Theilen mit vielen Kupferstichen heraus, worin er seine gro-
sien Kenntnissein der Optik beurkundete, die erste Ausgabe mit den be-
sten Abdrücken ist lateinisch und italienisch, 2 Bde. Rom 1693—1700.
Geschätzt sind noch die Auflagen 1702—17; l734—41 und 1764. Mit-
telmäßig, fast schlecht sind die Nachstiche mit lateinischem und deutschem
Texte, Augsb. 1706 oder 17l9 u. s. w. Sein vorzüglichstes Werk soll
das Deckengemälde der Ignatiuscapelle in der Iesuskirche zu Rom seyn.
Prachatiy, bö'hm. Municipalstadt im Prachiner Kreise, in ei-
nem tiefen Bergthal, altmodisch gebaut, mit 2,530 Einwohnern, die
sich mit Viehzucht und Branntweinbrennerei) beschäftigen. Die Stützt
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Volume 4
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe N-Sed
- Volume
- 4
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 660
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie