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haus mit dem imposanten Senatsaale und dem merkwürdigen,
von Hanusch verfertigten Uhrwerke. — Der Palast des Grafen Cla m«
Gallas, ein herrliches Werk der Baukunst.—DieKirchedes H.Franz
Seraphicus an dem Stifte der Kreuzherren mit dem rothen Stern.
Man trifft hier gute Gemälde von den böhmischen Künstlern Lisska,
Reiner, Heintsch, Hanisch und Willmann. — Das Kollegium
(ÜemonUnum, von den erzbischöfiichen Alumnen bewohnt, das mehrere
theologische und philosophische Hörsäle, ein Gymnasium, die k. t. Uni-
versitäls-Bibliothek, die Sternwarte, die Akademie der zeichnenden Kün-
ste, die fürsterzbischöfl. Buchdruckerey, mehrere wissenschaftliche Samm-
lungen :c. in sich faßt. — Die St. Salvatorskirche, welche eine gute
CopienachRaphael's Verklarung Christi, vonHäring besitzt. — Die
St. Clemenskirche mitBrandel's bestem Altarbilde, denh. L eonhard
vorstellend. — Die düstere St. Iacobskirche, welche das schöne marmor«
ne Grabmal des Malteser-Großpriors, Freyherrn WenzelWratis-
law von Mittrowitz (gest. 1712) enrhält. —Das vom Grafen
Nostitz 1731 erbaute Nationaltheater.— Das alte Universitatsgebaude
((üai-olinum) , dessen Promotionssaal mit den Bildnissen der österr.
Kaiser undderErzbischöfe von P. geschmückt ist. —Die St.Galluskirche
mit einem geschätzten Altarblatte oon Screta, welcher hier begraben
liegt. Huß predigte in dieser Kirche.— 2) In der Iudenstadt: Das
israelitische Rathhaus, die alterthümlich schöne Altschule und der unge-
heure Friedhof. — 3) In derNeustadt: Das ganz neu umgestaltete
Rathhaus, von dessen Entstehen im 14. Jahrhundert nur noch ein Eck-
thurm Zeugniß gibt. — Das Hauptzollamtsgebäude. — Die Heinrichs-
kirche, wo sich schöne Bilder von Screta, Heintsch und Trevi-
sano vorfinden. — Die Dt. Stephanskirche mit Altargemälden von
Screta.und Zimbrecht. —Das Militär-Krankenhaus, durch Re-
gelmäßigkeit und Umfang ausgezeichnet. — Die Kirche zu S t. I g n a z
hat ein reiches Portal und Gemälde von Heintsch. — Die St. Adal-
bertskirche mit einem geschätzten Altarblatte von Brandet.—4) In der
Klein seite: Die St. Nicolauskirche. Sie hat ein prächtiges Portal,
eine hohe leichte Kuppel, und indem mit Marmor und Gold überreich
verzierten Innern Gemälde von Screta und Solimena. — Das
große Gubernial- und Landhaus.— Die alterthümliche Malteserkirche.
— Die St. Thomaskirche, welche ein herrliches Altarbild, St. Au«
gustin, von Rubens besitzt. — Das k. k. Artillerie-Zeughaus.—
5) AufdemHradschin: Die k. k. Burg, ursprünglich von CarlIV.
1333 erbaut. Das Verhältniß des Ganzen und Einzelnen, die kühnen
Gewölbe, herrlichenTreppen und insbesondere das von Scamozzi erbaute
imposante Portal stempeln diese wahrhaft kaiserliche Wohnung zu einem
Meisterwerk der Baukunst. In einem der beyden innern, von weitläufi-
gen Gebäuden umgebenen Höfe ist die Schloßcapelle; der zweyte enthält
die kaiserl. Appartements. Vor denselben sieht man eine metallene Bild-
säule des heil. Georg, aus der Zeit Carl's IV. In den kaiserl. Ap-
partements ist der Huldigungssaal, der spanische Saal und der deutsche
Saal besonders bemerkenswerth. Unter den Fenstern der Burg erinnern
2 kleine Säulen an den Fenstersturz der taiserl. Statthalter im 17. Jahr-
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Volume 4
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe N-Sed
- Volume
- 4
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 660
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie