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Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe N-Sed, Volume 4
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Page - 282 - in Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe N-Sed, Volume 4

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282 prater in Wien. ihrer höchst reizenden Mannigfaltigkeit und der frischen, herrlichen Na- tur wegen, die sich daselbst entfaltet, äußerst interessant und biethen den Landschaftzeichnern die nächste und schönste Gelegenheit zum Studium dar, die denn auch häufig benützt wirk Hier befindet sich auch am linken äußersten Ende im Arme der Donau die öffentliche Schwimmschule und das Donau-Freybad, welches besonders in den heißen Sommertagen Mor- gens sehr häufig besucht wird. (S. Feuerwerke. Schwimmschulen.) Es führt ebenfalls von der Iagerzeile eine Allee dahin. DerP. trägt übri- gens kein Nadelholz, sondern bloß sehr schönes Laubholz; die vorherr- schenden Sorten, besonders im wilden P. sind herrliche, oft tausendjährige Eichen, in dem schönsten Wüchse und in mannigfaltigen malerischen Grup- pirungen, dann Linden, Buchen, Ahorn und Erlen. Die angepflanzten Bäume sind herrliche wilde Kastanien, woraus die großen Alleen bestehen. Auch ist ein Fasängarten dort> In früherer Zeit gab es im P. auch Wild- schweine und eine noch viel größere Anzahl von Hirschen und Rehen; die französischen Soldaten schössen jedoch 1309 das meiste Wild. (Über die Operationen der Franzosen durch den P. in dem genannten Jahre s. W ien Geschichte.)— Historisch merkwürdig bleibt die erste Iahres- feyer der Völkerschlacht bey Leipzig> welche zur Zeit des großen Con- greffes den 13. Oct. 1314 im P. bey Anwesenheit der in Wien ver- sammelten verbündeten Monarchen Statt harte. Bereits Früh Morgens rückte die ganze Garnison zur feyerlichen Kirchenparade aus; Nachmit- tags bezeichneten 2O0 schnell auf einander folgende Kanonenschüsse und ein Lauffeuer von der ganzen Infanterie die Ankunft der verbündeten Monarchen Und.den Anfang des großen Tedeums, wahrend dessen das Geschütz von den Bastsyen der Stadt ununterbrochen bis zum Ende desselben fortdonnerte. Darauf marschirte Alles nach dem Lusthause im P., das durch 3 Pontonsbrücken mit der Simmeringer Heide verbun- den war; alle 3 waren mit Geländern aus eroberten Gewehren, Tannen- reisern und österr. Wimpeln geschmackvoll zusammengesetzt, versehen. Alle Durchschnitte, welche die Aussicht nach dem Lusthause öffneten und den sogenannten Stern bilden, waren mit ungeheuer langen Tafeln für die Grenadiere besetzt. Das LusthauS selbst war von Innen und Außen mit Trophäen und Lorbeerkränzen geschmackvoll verziert, beyde Säle desselben stellten im Inneren ein großes, reiches Zelk vor, rings auf Trophäensäulen ruhend, die aus eroberten Waffenstücken bestanden. Zu ebener Erde machte der Erzherzog Car l die Honneurs, hier speisten die sämmtlichen Erzherzoge, alle auswärtigen Prinzen und einige aus- gezeichnete Generale deöIn- und Auslandes u. A, auch Sir Sidney S m i t h . Im ersten Stocke machte Kaiser Franz selbst die Honneurs und hier speisten die Monarchen, die geklönten Fürstinnen, die Kron- und Erbpvinzen und auch Fürst Car l y. Sch warzenberg. Mittler- weile wurden in den Alleen und auch auf einem Theile der Simmeringer Heide die Tische für das Militär bereitet, die Gewehre wurden in Pyra- miden, die Harnische und Picken der Cürassiere und llhlanen vor die Fronte gestellt und die gesammte Mannschaft setzte sich zu Tische. Die oft ausgebrachten Gesundheiten wurden von dein Hurrah der Menge und von schallenden Infraden der Ianitscharen-Musit begleitet und durch
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Österreichische National-Enzyklopädie Buchstabe N-Sed, Volume 4
Title
Österreichische National-Enzyklopädie
Subtitle
Buchstabe N-Sed
Volume
4
Authors
Franz Gräffer
Johann Czikann
Publisher
H. Strauß
Location
Wien
Date
1835
Language
German
License
PD
Size
13.3 x 22.0 cm
Pages
660
Keywords
Nachschlagewerk, Biografien
Categories
Lexika National-Enzyklopädie
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