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2W prochaska, Ioh. Freyh. v.
russ. St. Annen- 1. und des lö'nigl. preuß. rothen Adler-Ordens3.
Classe, Großkreuz des kön. bayer. Ordens der Krone, und des.großher-
zogl. badischen Zähringer Löwen-, Commandeur des kön. würtemberg.
Militär-Verdienstordens, war am 3. Iuly 1760 zu W i e n ge-
boren. Schon im Knabenalter äußerte sich bey ihm glühende Vorliebe für
den Waffenstand. Mit den
gerüstet, ließ er sich den 8. März 1779 zu Prag als Kanonier assenti-
ren, und durchlief schneller als gewohnlich den Stufengang dieses wis-
senschaftlichen Corps, denn schon im 5.JahreseinerDienstleistung(1784)
war er zum Unterlieutenant in der k. k. Artillerie vorgerückt. — Bey
der Rüstung zum Kriege gegen die Türken wurde er (1737) in das neu
gebildete Pionier-Corps mit Beförderung zum Oberlieutenant und der
Anstellung beym Armeecorps des Feldmarschalls Loudon, sodann
(1739) zu dem Generalsiabe des, an der Gränze von Mähren und Schle-
sien gesammelten Armeecorps übersetzt, wo ihn 1790 die Beförderung
zum Hauptmann, und kurz darauf die Bestimmung nach den Nieder-
landen unter die Befehle des dortigen General-Quartiermeisters B eau«
l ieu traf. — 1793 rückte er zum Major vor, den 29. Febr. 1796
wurde ihm die Beförderung zum Oberstlieutenant, 'sann durch das Ca-
pitel des Marien-Theresien-Ordens vom 11. May, dessen Ritterkreuz
endlich am 21. Iuny die Stelle des Chefs vom Generalstabe bey dem
Armeecorps des Feldzeugmeifters Grafen Latourzu Theil. — Auch hier
fand P. Gelegenheit, wie vorher, sich auszuzeichnen. Bey der Vorbe-
reitung für das Kriegsjahr 1799 kam er als Chef der General-O.uar-
tiermeisterstab-Abthellung unter die Befehle des Grafen Bellegarde,
dessen selbststandiges Corps in Tyrol und dem Engadein aufgestellt war,
und rückte mit demselben bey dem nachherigen Fortschreiten seines glän-
zenden Feldzuges in Ober.Italien ein, wo er in der Relation des Tref«
fens an der Bormida vom 20. Iuny, abermahls unter der Ausgezeich-
neten, jedoch auch unter den bedeutend Verwundeten genannt ist. Zum
Lohne seiner vielfachen Dienste, erhielt er am 31. August 1799 das Ober«
sien-Diplom. Bey neuerlichem Ausbruche des Krieges von 1L00 stellte die
lö'nigl. großbritannische Regierung durch ihren bevollmächtigren Armee-
minister Wickham das Ansuchen, die Aufsicht und Leitung bey Stel-
lung der pfalzbayerischen Subsidien-Truppen einem österr. Stabsoffi»
eiere zu übertragen. Auf Vorschlag des Hofkriegsrathes bestimmte Kai»
ser Franz hierzu P., der mit gewohnter Thätigkeit bereits am 3. April
1801 von D on auwörth die Anzeige über die Schlagfertigkeit der l.
Abtheilung von 6,819 Mann zu Fuß und 572 zu Pferde erstattete, und
in Amberg am 6. ^ept. auch die 2. Abtheilung von 11,910 Mann
zu Fuß, und 1106 zu Pferd mustern ließ. Nebst vielfältigen Belohnun«
gen seiner eigenen und der englischen Behörden empfing er von dem da»
mahls regierenden Herzoge zu Würtemberg das Commandeurkreuz von
dessen Orden des Militär.Verdienstes. Nach dem erfolgten Friedensschlüsse
war in dem sehr verminderten Stande des General-Quartiermeistersia-
bes P., als einer der 3 Obersten beybehalten worden, wo er dann am I.
Sept. 1805 zum Generalmajor mit der Anstellung im Generalstabe des
H e ^ von Italien vorrückte. Beym Ausbruche des Krieges 1309 wurde
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Volume 4
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe N-Sed
- Volume
- 4
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 660
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie