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prochaska, Ioh. 2lndr. — Procopius.
el zum Chef des Generalstabes befördert, bald darauf wurde er Feld«
marschall-Lieutenant und es gelang ihm, an dem ruhmvollen Tage rom
6. Iuly dem feindlichen Sturme aufAderklaa Trolz zu biethen, und
unter dem verheerenden Geschützfeuer bis in das Alignemenr von Süs«
senbrunn vorzudringen, um mit dem von Stammersdor f vorrü-
ckenden 3. Armeecorps sich in Verbindung zu setzen. Seine nachfolgen-
'de Friedensanstellung war alsInfanterie-Inspectorin Mahren bis 1813,
wo er bey Aufstellung eines Hülfscorps und einer Reserve in Galizien,
zu der letzten mit einer Infanterie-Division stieß, welche er nachher im
Frühjahr 18l3zu den an Böhmens Gränze sich sammelnden österr. Streit-
kraften führte. — Kaiser Franz ernannte ihn dort zum Verweser des
Armee-General-Commando's, und im Augenblicke, als die verbündeten
Heere zum Übergange über den Rhein und zum Einfall in Frankreich sich
anschickten, übertrug ihm der Kaiser zu Frankfur t am 2. Dec. die
Stelle des General-Intendanten sämmtlicher österr. Heere. Die hierbey
geleisteten Dienste belohnte der Kaiser zu Par is im April 1314 durch
Verleihung des Commandeurkreuzes des Leopold^Ordens, durch Ernen«
nung zum k.k. Hofkriegsrathe, und endlichem Jan. 1815 durch jene
zum Inhaber vom 3. italienischen Infanterie-Regimente Nr. 38. Auch
wurde er in den Freyherrnstand erhoben und die verbündeten Monarchen
würdigten ihn ihres Wohlwollens und schmückten ihn mit ihren Orden.
Bey Wiederausbruch des Krieges 1315 besorgte er abermahls die Oblie-
genheiten des Generalintendanten der Hauptarmee, bis er im October
den Befehl erhielt, an den höhern Standpunct seiner Wirksamkeit, bey
dem k. k. Hofkriegsrathe zurückzukehren.Durch Handbilletvom 16.Aug.
1816 erfolgte seine Ernennung zum Chef des k. k. General-Quartier-
meisterstabes, und am 26. Nov. 1319 d;e ehrenvolle Aufnahme in die
Zahl der wirkl. geheimen Räthe. Eine kurze Krankheit sehte sei-
nem Leben im Alter von 63 Jahren am 24. April 1324 ein zu frü-
hes Ziel.
prochaska,Ioh. Andreas, Landrechtssecretär zuTarnow in
Galizien, geb. zu Eger in Böhmen 1777, studirte die Rechtswissen«
schaften zu Prag und erwarb sich die Wahlfahigkeit zu den Cathego-
rien eines politischen. Civil - und Criminalrichters, betrat bey dem böhm.
Appellationsgerichte inPrag die öffentliche Laufbahn als Acceffist in der
Kanzleypraris am 16. Febr. 1797, wurde dann Auscultant bey dem
dortigen Landrechte, wo er vom 22. November 1798 bis zu seiner Er-
nennung gls Bürgermeister der böhm. Leibgedingstadt Me ln ik am 3.
Icin. 1803 diente. In der Folge bewarb er sich wieder um landesfürst-
liche Dienste, und wurde im Iuly 1803Landrechtssecretär in Prag und
im April 1817 zuTarnow, wo er am 21. Sept. 1329 starb. Sei-
ne Schriften sind: Handwörterbuch des streitigen Richteramtes, 2 Bde.
Prag 1818. — Handwörterbuch des adeligen Richteramtes, eb. 1320.
ProcopiuS/ Andreas, derGeschorne (Holy, I-25U8) auch von
seinen Gefährten der Große genannt, ein berühmter Anführer der
Hufsiten, des furchtbaren Z i s t a Nachfolger, warum 140H zu
P r a g aus. adeligem Geschlechte geboren. Früh verwaist, nahm sich
ein Oheim seiner an, lies; ihn siutiren und nahm ihn auf seine Reisen
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Volume 4
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe N-Sed
- Volume
- 4
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 660
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie