Page - 302 - in Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe N-Sed, Volume 4
Image of the Page - 302 -
Text of the Page - 302 -
p r o d u c t e.
Donau und Theiß häufig. — Federvieh wird in den meisten Provinzen
haufenweise gehalten; rorzüg'.ich ziehen Böhmen und Slavonien Trut-
hühner; die Lombardie, wo auch das Perlhuhn einheimisch ist, das
L.uid unrer der Enns, die Eisenburger unv Odenburger Comitate Hüh-
ner; Kapaunen Steyermark; Fasanen Böhmen; Tauben die Lombardie
und das Land ob der Enns; Gänse und Enten Galizien, Böhmen und
Mahren; Canarienvögel, vielleicht die stärkste europäische Zucht unter-
hältImst in Tyrol und dann Vorarlberg. —Fische und zwar Seefische,
als Thunsische, Zahnsische, Schollen, Makrelen und Sardellen, liefert
das adriansche Meer; die Austern von Venedig sind berühmt. Fluß-
fische, als Hausen,, wohl 15 Centner schwer, und Zitteraale finden sich
in der Donau; Lachse in der Weichsel, Elbe und Moldau ; Kropf-
und Zahnsische zu 20 Pf. im Plattensee; Ticksische und Karpfen in der
Donau,Theiß UNdMaros; Lachsforellen in derWaag und Dräu; Hechte bis
40 Pf. schwer, im See Ludos; Barsche und Karauschen in den böhmi-
schen und mährischen Flüssen; Forellen, im Traun-, Aber- undCzirkuitzersee;
Pfrillen im Hallstädtersee; Gründlinge im Gründelsee; Saiblinge und
Krebsein der March, Leirha und den steyerischen Seen; Lampreten in
den lombardischen Gewässern. — Die Bäche von Ungarn, des Landes
unter und ob der Enns und Böhmen führen Perlenmuscheln. Die be»
sten hat man in der Warawa, Moldau, I lz , Velika und im ober-
österreichischen Kesselbache gefunden. In der Moldau fischt man jährlich
3 — 400 Stück von seltener Schönheit. Korallen brechen an den
Küsten Dalmatiens. — Bienen haben zwar alle Provinzen, besonders
aber Siebenbürgen, Untersteyermark und Kärnthen, wo Buchweizen
häusig gebaut wird, das Banat, Slavonien, Ungarn, die Militär«
gränze, Galiziett, Dalmarien und die Lombardie; Gallwespen Ungarn/
Istrien, die Bukowina. — Cochenille (coccag polonicuä) wird am
Weggrase in Galizien häusig gesammelt und zur Farbe angewendet, die
der Orient zum Nöthen der Roßschweife und der Nägel der Frauen ver-
braucht; 1 Pfund reicht hin, mn 20 Pfund Wolle zu rothen. — Das
Vaterland der Seidenwürmer ist seit langer Znt die Lombardie/ von
da haben sie sich in Tyrol und Friaul, und nun auch in Slavonien, Un«
gärn und Dalmatien verbreitet. — Canthariden oder spanische Mücken
sind ein Product der Zempliner-, Abaüyvärer- und Säroser Comitate/
wovon in Deutschland das Pfund mit 5 — 6 Gulden bezahlt wird. —
Schnecken werden in oer Lombardie, im Almaserthale, bey Karanse»
bes in Ungarn, auf dem Felsen von Duin (hier sind sie schwarz, aber
sehr schmackhaft), in Steyermark und Vorarlberg gezogen; Bludenz
und Sonnenberg verdienen mit Mästung dieser Thiere jährlich
20,l)l)0 Gulden. — 2) Aus dem Pflanzenreiche. Getreide wird
nicht bloß zum Bedarf, sondern mit Ausnahme der Gerste auch zurAus-
fuhr.gebaut. Doch ernten das nördliche Ungarn, wo Haferbrot nicht
selten ist, Obersteyermark, der Salzburger Kreis, Kärnthen, die Seeküste/
Dalmatien, Tyrol, Schlesien, das Land unter der Enns, beynahe ein
Viercel der Monarchie, nie so viel als sie brauchen. Den meisten Weizen
erzeugen Ungarn und Galizien, den schönsten die Länder unter und ob der
Enns; Ikrilzi die gebirgigen ungar. Comitate. In den meisten i
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Volume 4
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe N-Sed
- Volume
- 4
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 660
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie