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318 przemysl. — przichowsky.
men durch lange Zeit als Herzoge und Könige und der Stamm der
Przemysliden erlosch erst 1305 mitWenzelV., woraufIohann
von Luremburg durch Heyrath die Krone erhielt und sie auf seine
Nachfolger vererbte.
przemysl, galiz. alte, ziemlich wohlgebaute kömgl. Kreisstadt
im Przemysler Kreise, am rechten Ufer des Flusses San, über welchen
eine ganz gedeckte Brücke von 84 Klaftern im Lichten führt, mit 3 Pfei-
lern von Quadersteinen im Flusse, deren einer im Senkkasten und 2
auf Piloten und Rost hergestellt wurden, — eine der schönsten Brü-
cken der Monarchie und die schönste in Galizien. Die Stadt ist um-
mauert, hat meistens enge Gäßchen und gothische Kirchen, und auf
dem anstoßenden Berge sieht man noch Überreste eines alten Schlosses.
P. hat in 266 Hausern 4,000 Einw., worunter 2,460 Juden, ist der
Sitz eines lateinisch-katholischen und eines griechisch - unirten Bisthums,
hat eine theologische und philosophische Lehranstalt, ein Gynmasium,
eineKreishauptsckule, ein Benedictiner-Nonnenkloster mit Madchenschule,
ein Militär-Knaben-Erziehungshaus und ein Stadtspitai.
przemysler Rreis, in Galizien, ist vom Zolkiewer, Lember-
ger, Samborer, Sanoker und Rzeszower Kreise eingeschlossen und von
einem kleinen Theile des russischen Königreiches Polen begränzt. Er begreift
99^ geograph. Q. M. mit 223,000 Bewohnern in 5 Städten, 12
Märkten und 372 Dörfern. Die Landwirthschaft macht den Hauptnah,
rungszweig der Einwohner aus und wird durch den größtentheils frucht-
baren Boden sehr befördert. Der Boden des Kreises ist eben, wird durch
den Fluß San bewässert und bringt Korn, Kartoffeln, Flachs und Hanf
hervor.
' Przestiy, böhm. Städtchen im Klattauer Kreise, am Flüßchen
Uslawa, zählt 1,623 Einw., welche Lohgerberey und Borstenhandel
treiben.
przeworsk, galiz. Stadt im Rzeszower Kreise, am Flüßchen
Miczta, eine der unansehnlichsten Städte des Landes, mit 2,950 Einw.,
hat ein Schloß, eine Domkirche, Propstey, seit 1785 ein Kloster der
barmherzigen Schwestern mit Krankenspital, eine Mädchenschule und kleine
Erziehungsanstalt für arme Waisen. Die Einwohner weben Leinwand
und Drillich.
przibram, böhm. lönigl. Bergstadt im Berauner Kreise, an
der Littawka, mit 3,970 Einw., hat ein Schloß, eine Dechantkirche,
ein Oberbergamt und Berggericht, und wichtige Silber- und Bleyberg-
werke. In der Nähe ist der Przibramer heilige Berg, mit berühmter
Wahlfahrtskirche, zu welchem ein bedeckter, mit 413 Stufen versehener
Oang führt.
przichowsky. Ant. Peter Graf v., Freyherr v. Przi«
chowitz, Erzbischof zu Prag, geh. Rath, des St. Stephan-Or-
dens Großkreuz, des Königreichs Böhmen Primas und des Königreiches
Ungarn Prälat, war zu Schweis ing in Böhmen am 28. Aug.
1707 geboren. Nach zurückgelegten Studien erhielt er die Doctorwürde
der Theologie zu Rom, ward darauf Caplan und dann Dechant zu
Sobotka in Böhmen. Hierauf ward er Domherr an der Metropoii-
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Volume 4
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe N-Sed
- Volume
- 4
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 660
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie