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R a t i b o r z i y . — R a t t e n b e r g . 351
182-4 verwendet wurde. 1326 erhielt er auf sein Ansuchen eine Appelle
tionsrathsstelle in W ien , wo er sein thätiges ^eben am23.Iän. 1828
beschloß. — Auch als Director des philosophischen Studiums am Lyceum
zu Klagenfurt (1315—24) lebt er im geehrten Andenken fort, gleich-
wie durch seine für die Armenanstalten dieser Stadt ununterbrochen an den
Tag gelegte Wohlthätigkeit.
Ratiborziy, böhm. Städtchen im Taborer Kreise, zur furstl.
Schwarz en b erg'schen HerrschaftChe yn ow gehörig, mit 129Haus.
und 920 Einw., einer Kirche und einem Silberbergwerke.
Rätka, ungar. Dorf im Zempliner Comitat bey T ä l l y a ,
baut sehr guten Tabak, welcher zu den besten ungarischen Blättern
gehört.
Ratschky, Ios. Franz v., k. k. Staats-und Conferenzrath,
geb. zu Wien am 24. Aug. 1757. Nach vollendeten Rechtsstudien an
der Wiener Universität bekleidete er mindere Dienstposten bey dem Mauth-
wesen in Wien. Seine schon damahls hervorragenden Eigenschaften
brachten ihn in den Kreis mehrerer durch Geist und Herz ausgezeichne-
ten Männer, unter welchen besonders die Hofräthe Born und Son-
nenfels für ihn wirkten, so daß er 1783 beyder böhmisch-österreichi^
schen Hofkanzley als Hofconcipist angestellt wurde. !786 wurde er Re-
gierungs- und Präsidialsecretär in Linz, 1791 Hof-und Präsidialsecre-
tär bey der Finanz- und Commerzstelle inWien, 1304 niederösterr. Regie-
rungsrath und Lottogefälls-Cameraldirector, 1306 Hofrath bey dem
Tabakgefälle (verwendet im Staatsrathe), und endlich 1307 Staats-
und Conferenzrath. R. war einer der beliebtesten Dichter Österreichs.
Von seinen Gedichten (Wien 1735), welche sich durch leichten Witz,
richtige Versification und Reinheit der Sprache auszeichnen, erschien
eine neue, vermehrte und verbesserte Ausgabe, Wien 1791 (das erste,
auf inländischem Velinpapier gedruckte Buch). Seine neuesten Gedichte
erschienen eb. 1805. Sein heroisch-episches Gedicht: Melchior Striegel,
Wien 1794,^neue Ausgabe, Leipzig 1799, ist sehr gelungen zu nen-
nen. Auch hat er durch Herausgabe der Musenalmanache, 1777—96,
vieles zur Bildung des Geschmacks in Osterreich beygetragen.— Erstarb
zu Wien plötzlich amSchlagflusse den31.März 1810.ImManuscripte
hinterließ er eine metrische Übersetzung des Lucrez.
Rattay, böhm. Städtchen im Kaurzimer Kreise, an der Saza«
wa, mit einem Schlosse und einer Pfarrkirche, liegt in einer gebirgigen
Gegend, wo die Obstbäume fast keine Früchte mehr tragen. Man sieht
hier das in Ruinen liegende Bergschloß Talmberg.
Rattenberg, tyrol. landesfürstl. Stadt am rechten Ufer des Inn,
im Kreise Unterinnthal und Wippthal mit Mauern und Gräben umgeben,
ehemahls (bis 1782) eine Festung, wovon auch das jetzt in Ruinen lie-
gende Felsenschloß einen Theil ausmachte, zählt 850 Einw. und besteht
nur aus 2 Gassen. Durch die Felsen des Zimmermannsberges führt ein
ausgehauener gewölbter, 50 Fuß langer Gang, auf welchemmanindie
obere Gegend gelangen kann. In der Nähe sind Kupfergruben. Dicht
bey R. liegt das Dorf B r i x l egg mit einer k. k. Silber-, Kupfer-und
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Volume 4
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe N-Sed
- Volume
- 4
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 660
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie