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376 R ep s. — R esch.
ihr musikalisches Talent gebildet. Sie componirte, war Virtuosinn auf
dem Pianoforte, im Vortrage declamatorischer Lieder und Romanzen,
besaß vorzügliche Sprachkenntnisse und verband mit nicht gewöhnlicher
Geistesbildung den feinen Ton der großen Welt; Witz, Laune, ange-
nehmes Äußere, so wie ein hoher Grad von Gutmüthigkeit erwarben ihr
Aller Herzen. Auch auf ihre Tochter, Mar ie v. Holbein, ver-
erbte sie ihre trefflichen Talente. Schon 1819 aber begannen ihre körper«
lichen Leiden, welche in anhaltendem Siechthume sie ihrem Ende nahe
führten. Sie starb zu Prag den 24. April 1824.
Reps, wohlgebauter von 2,200 Seelen bewohnter siebenbürg.
Markt im Repser Stuhle, am Roßbach und Schweißerbach und am
Fuße eines hohen alten Bergschlosses, mit einem Salzbrunnen (Knet-
wasser genannt) und dem sogenannten stinkenden Brunnen.
Repser Stuh l , im Lande der Sachsen in Siebenbürgen, begreift
in seinem Umfange bey 9 Q. M. Der Boden dieses Stuhles gehört zu
den fruchtbarsten und tragt den besten Weizen, guten Roggen und über-
aus viel Hafer. Der größte Theil der 7,600 Einwohner besteht aus Sie-
benbürger-Sachsen, aber unter den 13 Markten, die dieser Stuhl
nebst dem Marktflecken Reps enthält, sind 3, nähmlich Ugra, Hal.
mägy und Hobor ganz von Ungarn und Olah-T j ukos von Wa«
lachen bewohnt, welche von Ackerbau, Viehzucht und vom Fuhrwerke
leben, welches sich besonders im Herbst in alle Gegenden Siebenbürgens
verbreitet.
Resch, Ios., Canonicus zu Innichen und Professor der Theo«
logie im Priesterhause zu Br ixen , war geboren den 3. Sept. 1716
zu Hei l igen kreuz bey H a l l im Innthale Tyrols, legte seine
Studien zu Br i ren und I n n sb ruck zurück, trat dann als Alum-
nus in das Priesterhaus zu Br i xen , und empfing daselbst 1741 die
Priesterweihe; dann wurde erCooperatorzu St i l fes bey Sterz ing,
und nachdem er dieses Amt einige Zeit bekleidet hatte, als Lehrer der
lateinischen Schule nach Br ixen berufen, womit er zugleich die Wür-
de eines Präfecten des dortigen Gymnasiums verband. Diese Stellen be-
kleidete R. durch 20 Jahre auf das lobenswürdigste, und trug zur Ver-
besserung des Unterrichtes wesentlich bey, auch wirkte er bey der Errich-
tung des Seminars des h. Ca ssian daselbst eifrig mit. 1767 wurde ihm
die Professur der h. Schrift im Priesterha,;se zu Br ixen zu Theil, 1763
erhielt er das Canonicat zuInnichen. Er starb zuBr ixen den 15.
Febr. 1782. Als Schriftsteller machte er sich vorzüglich durch seine For-
schungen der Geschichte seines Vaterlandes, besonders der Kirche und
Bischöfe zu Br i ren verdient. Unter seinen im Drucke erschienenen scha'«
tzenswerthen Schriften verdienen besondere Erwähnung: Geschichte der
Bischöfe von Seben, Briren 1748. — Annalen von Seben, 2Thle. eb.
1755—59. — ^onumenta vet6li3 eccl68i2eL!-ixin?n8i8, eb. 1765.
—- Harmonia äanctoi-um Nvan^elioruin, eb. 1771. — ^eta8 mil^
lenaria 6^168126^ Auntin26 in I^arico, eb. 1772. — ^nnai68 1 t^>
dul-ion8i8, eb. 1776. — äupplementum 26 monuinenta
' eb. 1776.
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Volume 4
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe N-Sed
- Volume
- 4
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 660
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie