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382 Reviczky v.Rcviony, C. iLm.Al. Graf. —Re^eru.Schlik.
als auch in der öffentlichen Geschaftslaufbahn, die er nach deren Vollen-
dung betrat, durch gediegene Kenntnisse, Eifer für sein Vaterland und
das Negentenhaus so vorzüglich aus, daß er in kurzerZeit höhere Staats-
amter, als Viceprasidentdes galiz. Guberniums, dann der allg.Hofkam-
mer erlangte, und ihm endlich noch im blühendsten Mannesalter die hohe
Würde eines obersten Hofkanzlers des Königreichs Ungarn zu Theil wurde,
welche er fortwahrend auf das rühmlichste bekleidet. Außerdem ist Graf
R. sehr wissenschaftlich gebildet und zeigt sich bey jeder Gelegenheit
als ein eifriger Verehrer und Beförderer der Künste und Wissen-
schaften.
Reviczky von Revisnye, Carl iLmerich Alexius Graf,
geb. zu Wien 1737, bekleidete am deutschen Kaiserhofe wichtige Staats-
ämter. Er war Gesandter zu Warschau, Be r l i n und London.Ein
Verehrer der Wissenschaften von classischer Erudition war er Besitzer einer
vorzüglichen Bibliothek, die er 1739 dem Lord Spencer in London
für eine jährliche Leibrentevon500 Pf. Sterl. überließ, und von der er
selbst einen literarisch wichtigen Catalog: Vikliotkeca graooa et latina
(Pseudonym veitopkyluz) Berl. 1784,2. Aufl. eb. 1794 (erstere besser; die
2 Supplemente zu dieser) besonders drucken ließ. Man hat auch eine ele-
gante Ausgabe des Petronius (Berl. 1735) und Zpecimen poe^
5605 pei-5ica6. Wien 1771, engl. v. Richardson. Lond. 1774,deutsch
von Friedet. Wien 1782von ihm. Erstarb zu Wien 1793.
Aeyberger, Ant. l a r l , k. k. wirkl. Regierungsrath und infu«
lirter Abt des Benedictinerstiftes Melk , war geb. den 21. Iän. 1757 zu
Gol lersdor f in Niederösterreich. Seine Studien legte er an der Wie-
ner Universität zurück, trat nach absolvirter Philosophie in den geist-
lichen Stand und wurde 1774 in dem Benedictinerstifte zu Melk auf-
genommen, wo er nach empfangener Priesterweihe 1731, die Lehrkanzel
der Humanitätswissenschaften und der griechischen Sprache am dortigen
Gymnasium erhielt. 1786 ward er als Professor der Moraltheologie an
die Universität zu Pesth und 1788 in gleicher Eigenschaft an jene zu
Wien berufen, 1803 wurde er theologischer Censor und 1810 zum nie«
derö'sterr. Regierungsrath ernannt. Den 7. November dess. I. erfolgte
seine Wahl zum Abte des Stiftes Melk, welche hohe Würde er bis zu
seinem Tode, den 3. Öctob. 1818, mit Auszeichnung bekleidets. Von
ihm erschienen im Drucke: Systematische Anleitung zur christlichen Sit-
tenlehre, oder Moraltheologie, Wien 1794. — In5tiwtic>ne8 elki-
3 Thle., eb. 1805—9, von welchem nützlichen Werte 1313
die 2. und 1819 eb. die 3. Auftage erschien.
Reyer und Schlik, bedeutendes Großhandlungshaus in Wien,
welches auch die k. k. priv. Zuckerraffinerie in Wiener-Neustadt,
wie mehrere Privilegien zur Naffinirung des Zuckers, so auch eine Com-
mandite inTriest besitzt. Chef des Hauses istFranzThaddaus,
Edter von Reyer, Nathsmitglied der Börse-Deputation zu Triest,
in der öffentlichen Gesellschaft ist I o s. Schl ik, in der stillen Franz
Edler v. Reyer, Censor bey der k. k. priv. österr. Nationalbant,
alle drey sirmiren. Per Procura führen auch die Firma: Georg
Fleischhacker und Bened ic t> . Has l inger , und zw.n- j
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Volume 4
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe N-Sed
- Volume
- 4
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 660
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie