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R l c p l . — Riesenge bi rge.
Ztiepl, Franz, Professorder Waarenkunde und Naturgeschichte
am t. k.polylechn. Institute in Wi en, Mitglied der k. t. Gesellschaft des
Ackerbaues und der Landeskunde in B rün n, lind der k. k. Landwirthschafts-
gesellschaft in Steyermart, ist geb. zu Grah den 29. Nov. 1790.
Seine Studien, bis zum I. Jahre der Rechtswissenschaft legte er in
seiner Vaterstadt zurück, dann besuchte er durch 3 Jahre die Berg-
akademie zu Sch emnitz, kehrte wieder nach Gratz zurück und hörte
daselbst die Mineralogie unter dem berühmten M o h s. Hierauf
erhielt R. eine Anstellung von dem Landgrafen v. Fürstenberg auf
dessen Eisenbergwerken in Böhmen, dann unternahm er wissenschaftliche
Reisen durch Sachsen, Preußen, Bayern, Schlesien und Mahren und
erhielt nach seiner Zurückkunft die genannten Stellen am polytechnischen
Institute in Wien , die er noch gegenwärtig bekleidet und sich durch
gediegene Forschungen in mehreren verwandten Zweigen seiner Beruft-
wissenschaften rühmlich auszeichnet. Treffliche Abhandlungen über die
Steinkohlen- und Eisenlager der österr. Monarchie sind von seiner Hand
in den Jahrbüchern deö polytechn. Instituts enthalten und liefern von
seinen wissenschaftlichen Kenntnissen, klaren Ansichten und dem lobenswer-
»den Streben, den vorhandenen Mineralreichthum der Monarchie zu einem
Überblicke zu bringen, den schönsten Beweis. Im Herbste 1335 hat er
eine wissenschaftliche Reise nach London unternommen.
Riesch, Ios. Franz Graf, gewesener k. k. Rittmeister, war
geb. 1790 zuD r es den. Nach vollendeter Erziehung und zurückgelegten
ersten Studien trat er in österreichische Militärdienste, verließ sie jedoch
wieder, nachdem er Rittmeister geworden war; lebte einige Zeit zu
Ber l in , dann zu B runn , begab sich dann nach Wien und kehrte
endlich zurück nach Sachsen, wo er Güter besaß und 1833 starb. Von
Jugend auf mit Literatur beschäftigt, fühlte er sich besonders zur dra-
matischen hingezogen, seine Leistungen haben jedoch, höherer Weihe ent-
behrend, wenig Anklang gefunden. Seine Schriften sind: Blüthen,
kränze der Philosophie, Berlin 1813. — Germanicus, ein Trauerspiel,
eb. !3l8. —Bühnenspiele: 4Bde., Wien 1820—22. Unter dem Nah-
men : FranzSeewald lieferte Graf R. auch mehrere Aufsatze in ver-
schiedene Zeitschriften.
Riesengebirge, ein Nahme, der insgemein auch dem ganzen
Sudetenzuge beygelegt wird, ist das höchste, obwohl nicht ausgedehnteste
von den Granzgebirgen Böhmens. Es macht die Granzscheidung gegen
Preusnsch-Schlesien und erscheint vom Hirschbergerthale, als von einer
gewissen Entfernung ausgesehen, wie eine mehr oder weniger wellenförmig
gebogene Linie, über welche sich einige Kuppen, gleich Kegelabschnitten
erheben. Die höchsten Puncte des Riesengebirges sind: Die Riesen-oder
Schneekoppe, durch deren Mitte die Landesgranze lauft, nach Sie-
benhaar und Mädler 5,066, nach Gerstner 4,884 Pariser Fuß
hoch, der zweykuppige Brunn- oder Bornberg 4,698, die große Sturm-
haube 4,452, die konische kleine Sturmhaube, der große Kesselberg 4,363,
der Schwarzenberg mit seinem südl. AbHange, dem Spiegelberge, 3,333
Pariser Fuß hoch. Die Riesenkoppe gewahrt eine sehrweit umfassendeAus-
slcht; dieAbhänge ihrer konischen Gestatten sind nach Schlesien zu weit ge-
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Volume 4
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe N-Sed
- Volume
- 4
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 660
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie