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Risano. — Ritter. 393
dem liegt noch im Manuscripte manches zum Drucke berelt; auch erschie-
nen in mehreren in- und ausländischen Journalen Aufsätze und AbHand«
lungen von ihm.
Risano (das alte klnxinium), dalmat. Flecken im Kreise Cat-
taro, treibt Fischfang, Schifffahrt und Handel mit Montenegro. In
der Nahe befindet sich in einer Felsenwand eine tiefe Höhle, aus wel<
cher nach starkem Regen ein Bach hervorbricht.
Risbeck, Caspar, geboren um 1750 zu Höchst im Mainzischen,
studirte zu Mainz und Giessen die Rechte, practicirte zu Mainz und
privatisirte dann zu Höchst, Frankfur t und Wien, wo er sein
väterliches Erbtheil bald auf dem Theater, bald sonst in leichtsinnigen
Zirkeln durchbrachte. Nach der Verschwendung seines Vermögens wählte
er die Schriftstellerey als Erwerbsquelle, und schrieb die Fortsetzung von
den Briefen über das Mönchswesen, die viel Aufsehen machten. 1779
begab er sich nach Zür ich, redigirte die dasige politische Zeitung, über,
setzte Cor e's Briefe über die Schweiz, und schrieb seine Briefe eines
reisenden Franzosm durch Deutschland, Zürich 1783, 2 Bde., die we-
gen eines Reichthums an interessanten, freymüthigen Bemerkungen,
wegen des hellen Blicks, gesunden Urtheils und unterhaltenden Tons, all-
gemeinen Beyfall in Deutschland fanden, und mehrmahls aufgelegt wur-
den. Melancholie, düsterer Gram und Verdrießlichkeiten machten ihn
Zürich verlassen, und A a r a u zu seinem Aufenthalte wählen. In
dieser Stadt sing er an eine Geschichte der Deutschen zu schreiben, die
Mi lb i l l er vollendete, Zürich 1738-—90. R. starb hier 1736. Seltene
Geistestalente und mannigfaltige gelehrte Kenntnisse paarten sich bey
ihm mit einer großen Dosis Leichtsinn, der ihn in viele Verlegenheiten
brachte.
Rißdorf, ungar. Kronflecken des Zivser Comitats mit 700 Ein-
wohnern, welche Leinweberey und einigen Holzhandel treiben.
Ritter, l a r l , Gartendirector des Grafen L udw. Szechony/
in Ungarn, ist geboren 1300 zu Lun g witz unweit Dresden. Erbe-
suchte die Schulen zu Dresden und dann die Universität Leipzig,
widmete sich hierauf in ersterer Stadt der Gartenkunst und erwarb sich
bey dieser Gelegenheit die Gunst des damahligen Prinzen, jetzt Königs
Anton von Sachsen, welche auf seinen ferneren Lebenslauf den größ-
ten Einfluß hatte. In der Absicht, sich auf Reisen in seiner Kunst zu
vervollkommnen, begab sich R. 1817 nach Wien, wo er, von seinem
hohen Gönner dem Kaiser Franz empfohlen, eine Anstellung in dem
kaiserl. Wintergarten auf der sogenannten Terrasse in der Hofburg er-
hielt. Hier benutzte er die Hofbibliothek, die Naturalien-Cabinete, stu«
dirte Sprachen und Zeichnen, sammelte die österr. Flora, und bestand
an der Universität in der Naturgeschichte, Botanik, Chemie :c. eine
ehrenvolle Prüfung. 1819 beauftragte ihn Kaiser Franz mit einer na-
turhistorischen Reise nach Hay t i . R. schiffte sich im Dec. 1819 zu
Triest ein, und landete den 1. April 1320 aufHayt i . Obwohl ihm
zum Gelingen seiner Expedition sowohl Empfehlungsschreiben als auch
Geschenke an Naturalien für den Negerkönig mitgegeben waren, sah
er sich doch von demselben wenig begünstigt. Erst nach dessen Tode konnt«
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Volume 4
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe N-Sed
- Volume
- 4
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 660
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie