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Funk, kam mit diesem nach Man tua , und theilte vom 11.Sept.
17<)6 bis 4. Febr. 17<)7 mit der Garnison gleiches 5/os. Die folgenden
Feldzüge machte er in der Dienstleistung als Feldadjutant dieses oder
jenes Artillerie-Abtheilungs-Commandanten mit. In dieser Eigenschafe
wohnte er den blutigen Gefechten bey Feldkirch ist Vorarlberg,
der Erstürmung des Lucien-Steiges in Graubündten, der Schlacht bey
Zürich (Schammerdingen), und dem Gefechte bey Uzn ach bey.
Erst in den Feldzügen 1805—6 erhielt er als Feldadjutant einen be-
deutenderen Wirkungstreis. Nach eingetretenem Frieden traf ihn die Be-
stimmung als Lehrer des Dienstes undGeschäftsstylesin den höheren Lehr-
anstalten des 4. Artillerie-Regiments zu Budweis in Böhmen. Hier
blieb er, bis der um die österr. Artillerie so hoch verdiente Feldlnarschall
Joseph Graf v. Colloredo ihn 1303 in das Bureau der Ge:>eral-
Artillerie-Direction mit der Anstellung als 2. Adjutant nach Wien
berief. Er blieb auch bis zu dessen, am 26. Nov. 1818 erfolgten Tode in
dieser Eigenschaft bey ihm. Nun ward er in gleicher Cathegorie dem Di«
rections-Stellvertreter, Feldmarschall-Lieutenant Freyhern v. Reis-
ner zugetheilt, und als der Erzherzog Ludwig 1319 General-Ar,
tillerie-Director wurde, blieb R. in dieser Anstellung. Er starb den
16. Sept. 1822. Seine vorzüglichern Schriften sind: Über die Perlen-
sischerey in dem österr. Kaiserstaate, Brunn 1311. — Handbuch der
Waffenlehre. Umgearbeitet nach Demian, Wien 1812. Neue Ausgabe
eb. 1823 Militärisches Geschäfts-Handbuch für Officiere der k. k.
Armee, eb. 1312, 2 Abtheilungen; 1321 erschien umgearbeitet die
4. Aufl. — Der Militär-Geschäftsstyl in tabellarischer Hinsicht, eb.
1812, 2. Aufl. 1313; 3. Aufl. 1321. (Auch Abtheilung zu obigem Wer-
ke.) .-.Encyklopädisches Kriegs-Lexicon, 1. Bd. eb. 1813. — Über
Campmiller's v. Langenholsen projectirte Bogenbrücke zwischen Ofen und
Pesth, eb. 1320, 2 Auflagen. — Die Stereotypie im österr. Kaiser-
staate, eb. 1322. R. lieferte ferner zahlreiche Aufsätze in Zeitschriften,
meist technischen Inhaltes.
Rit t ler, Franz, geboren 1732 zuBr ieg in Preusiisch-Schle-
sien, besuchte erst das Gymnasium seiner Vaterstadt, dann das Lyceum
zu Hirschb erg und genoß sowohl den öffentlichen als Privatunterricht
der berühmtesten Philologen dermahliger Zeit. Er widmete sich dem Stu-
dium der Rechte zuF^ankfurt an der Oder, Ha l le und G ö t-
t ing en, machte sodann eine Reise durch Deutschland, Frankreich und
die Schweiz, nach deren Beendigung er eine Dissertation cle acuon?
?2ulian2 schrieb und zu Frankfur t an der Oder den Doctorgrad
nahm. Nur kurze Zeit arbeitete er als Referendarius beym Oberlandes-
gerichte in Bres lau ; der bald darauf eingetretene Krieg und dessen
verhängnißvolle Wirkungen brachten bekanntlich sein Vaterland dem
Untergang nahe und raubten auch ihm jede Aussicht einer baldigen loh,
nenden Anstellung, da der Staat auf mehrere Tausende seiner in den
abgetretenen Provinzen brotlos gewordenen Beamten, bey allen Bese-
tzungen die erste Rücksicht zu nehmen hatte. In der Hoffnung einstwei-
len als Privatdocent auf irgend einer Hochschule sein Unterkommen zu
sinden, bereiste er jetzt die meisten deutschen Musensitze, promovirte zu
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Volume 4
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe N-Sed
- Volume
- 4
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 660
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie