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Rulik. — Rumpicr .
Rulik, Ioh. Nep. Ios., Choralsänger und Violinspieler an
derMetropolitankirche zu St. Veit in Prag, war geboren den 20.
Febr. 1744 zu Zleb in Böhmen. Zu Seelau und Prag studirte er
die ersten Schulen und wurde nach absolvirter Philosophie, da er sich
seit seiner Jugend auch vorzüglich auf das Studium der Musik verlegt
hatte, als Sanger und Violinist auf dem Carlshofe zu Prag ange-
stellt. 1773 wurde er Chorregent an der Iesuitenkirche zu St. Ignaz
in der Neustadt daselbst, 1774 erhielt er oben genannte Anstellung
an derMetropolitankirche und starb nach langer und ausgezeichneter Dienst-
leistung daselbst den 6. Iuny 1313. Auster vielen musikalischen Compo-
sitionen hatte er auch mehrere geschätzte patriotische Schriften in bö'hm.
Spracbe herausgegeben.
Ruma, slavon. Marktflecken im Sirmier Comitat, mit 6,370
Einw. und einer kathol. Hauptschule.
Rumburg, bohm. Fabrikstadt und Hauptort einer fürstl. Liech-
tenstein'schen Majoratherrschaft im Leitmeritzer Kreise, an der sächsi-
schen Gränze, mit einem fürstl. Liechtenstein'schenSchlosse und3,450
gewerbfleißigen Einwohnern, hat starke Leinen- und Baumwollweberey.
Man hat von R. vorzüglich die wegen ihrer Dauerhaftigkeit so sehr be-
liebten weißgarnigen Leinwanden, die unter verschiedenen Nahmen ver-
sendet werden und/womit sich 10 Großhandlungen beschäftigen, dann
die mannigfaltigsten Baumwollzeuge, gedruckte Kattune, Drechsler»
waaren u. dgl. Cs bildete sich hier eine Leinwand und Garnhandlungs-
Gesellschaft, welcher das Aufblühen der Industrie in dieser Gegend gro-
ßentheils zuzuschreiben ist. Nebst Leinwand webt man hier auch Damast,
Zwirnstrümpfe, Tuch und Barchent. R. hat ferner Manufactur von
Tabakrohren und Papiermache, aus welchem die dortigen geschickten La-
ckirer Tabaksdosen, Kaffehtassen u. s. w. verfertigen; Pottaschesiederey
und Handel mit Pottasche und andern Artikeln.
Rumpler, Mathias, Dechant und Pfarrer, wie auch Districts-
Schulinspector zu Altenmarkt im Salzburgischen, ist geboren den
3. Febr. 1771 zu Scharam, einem Dorfe daselbst. Nachdem er in
Salzburg die theologischen Studien zurückgelegt hatte, empfing er
17^4 die Priesterweihe, besorgte dann einige Zeit die Seelsorge auf
dem Lande und wurde 1801 zum Canonicus am Collegiatstifte zu Ma-
ria Schnee in Salzburg ernannt. 1302 wurde er fürsterzbischö'fl.
Consistorialrath und erhielt 1310 oben genannte Stellen, welche er
auch unter der ö'sterr. Regierung beybehielt. Seine bemerkenswerthesten
Schriften „sind: Anleitung zur sittlichen Erziehung der Kinder, Salzburg
1800. — Über den ersten Lese- und Schreibe-Unterricht in Schulen, eb.
1301. — Christliche Sittenlehre für Kinder, ehe sie aus der Schule
austreten, eb. 1802; 2.Aufl. 1806. — Geschichte von Salzburg, eb.
1303. — Geschichte des Schulwesens in Salzburg, eb. 1803; neue
Aufl. von Hochmuth, eb. 1332. — Leben der bekanntesten salzburg.
Heiligen, eb. 1803. — Dle heil. Schrift des neuen Testamentes, eb.
1308. Auch schrieb er mehrere Predigten und lieferte Beytrage in ver-
schiedene Zeitschriften.
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Volume 4
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe N-Sed
- Volume
- 4
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 660
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie