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450 Ruprecht, St. — Rüst. ''
tistischer und naturhistorischer Arukel aller 2lrt, in den österr. und aus-
wärtigen Journalen und Zeitungen nicht zu gedenken, die durch anmu-
thige Darstellung und gründliches Urtheil eine seltene Vielseitigkeit
bewahren. ^
Ruprecht, S t . , steyermärk. Marktflecken im Gra'tzer Kreise im
Raabthale an der Raab, ist wegen seiner Leimsiederey und wegen des
Handels mit Tischlerleim nach Italien bemerkenswerth.
Rüst, I oh . Nep. , Dr. der Medicin und Chirurgie, Ritter
des preuß. rothen Adler-Ordens 2. Classe mit Eichenlaub und des
eisernen Kreuzes, des russ. St. Stanislaus-Ordens 2., des St. Wla-
dimir-Ordens 3. und des St. Annen-Ordens 2. Classe, Leibarzt des
Kronprinzen von Preußen, geh. Ober-Medicinal- und vortragender
Rath im Ministerium; Präsident des königl. Curatoriums für die
Krankenhaus-Angelegenheiten; General-Stabsarzt der Armee; ordent-
licher öffentlicher Professor der Heilkunde, und Director des chirurgi-
schen und pharmaceutischen Studiums an der Friedrich-Wilhelms-Univer-
sitcit zu Ber l i n ; Director des kön. Klinikums für Chirurgie in der Cha-
rit6 und Mitdirector der militar.-ärztlichen klinischen Anstalten daselbst;
Präsident des Vereins für Heilkunde in Preußen und Mitglied mehrerer
gelehrten Gesellschaften und Akademien, ist geboren zu Iauern ig auf
dem Schlosse Johann esberg in Österreichisch-Schlesien den 5. April
1775. Er ist der zweyte Sohn des damahligen Breslauer fürstbischöst.
Regierungs- und Kammerrathes Ios. R., erhielt an der Hauptschule zu
Troppau und dem Gymnasium zu Weißwasser seine wissenschaft-
liche Ausbildung, und wurde bestimmt, im Militär sein weiteres Fort-
kommen zu suchen. Wegen seiner großen Kenntnisse in der Geometrie,
Mathematik, Zeichnenkunde :c. ward er im Ingenieur-Corps ange-
jiellt. Der bald hierauf geschlossene Friede zwischen der Pforte und
Osterreich beraubte ihn der Aussicht auf ein baldiges Avancement im Mi-
lirär, und dieser Umstand, so wie sein Verlangen nach höherer wissen-
schaftlicher Ausbildung, veranlaßten ihn, jenes wider den Willen seiner
Ältern zu verlassen, unV sich nach Wien, in der Absicht weiter zu studi-
ren, zu begeben. —> Hier hatte er mit vielen Hindernissen zu kämpfen,
denn entblößt von der älterlichen Unterstützung, mußte er bey Betrei-
bung der im österreichischen Staate vor dem Eintritts in die höheren
Brotstudien, sogenannten philosophischen Studien, durch Unterricht
der Jugend seinen Unterhalt sich kümmerlich erwerben. Ja er konnte,
selbst nachdem er jene Studien absolvirt hatte, aus Mangel an hin-
länglicher Unterstützung das Studium der Medicin, wozu er große
Neigung hatte, nicht sogleich ergreifen, sondern mußte sich einige Zeit
der Jurisprudenz widmen, bis er so glücklich war, durch seine Forc-
schritte in derselben ein Stipendium zu erlangen. Kaum war er dadurch
in eine glücklichere ökonomische Lage versetzt, als er auch das Studium
der Arzneykunde begann, und mit großem, durch seine Neigung zu die-
sem Fache erzeugten, Eifer sämmtliche theoretische und practische Vorle-
sungen der Medicin, Chirurgie, Geburtshülfe, medicinischen Polizey-
wiffenschaft und Thierheilkunde erstin Wien und dann in Prag fte-
quentirte, so daß er seine sämmtlichen medicinischcn und chirurgischen
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Volume 4
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe N-Sed
- Volume
- 4
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 660
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie