Page - 458 - in Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe N-Sed, Volume 4
Image of the Page - 458 -
Text of the Page - 458 -
458 Sachscnburg. —Sacile u. Fontana Frcdda, Schlacht bey.
zum Hamburger Theater, und ging von da nach Warschau, wo sie
mit großem Beyfalle auftrat. 1776 kam sie zum Wiener Hofthea-
ter, wo ihre Kunsttalente den Beyfall desPublicums zu fesseln wußten.
Maria Theresia und der Fürst Kaunitz gehörten zn ihren größten
Gönnern. Ihre Rollen waren rührende und heroische. Sie starb zu
Wien den 21. Dec. 1302. Einige Icchre vor ihrem Tode vermahlte
sie sich zum zweyten Mahle, nachdem sie schon längere Zeit, seit 1793,
die Bühne nicht mehr betreten hatte. Ihre letzten Lebensjahre brachte
sie in ihrem geschmackvollen Landhause bey Schönbrunn in landlicher,
durch Lectüre und freundschaftlichen Umgang erheiterter Stille hin.
Sachsenburg, illyr. Marktflecken im Villacher Kreise, am rech-
ten Ufer der Dräu, in dem schönen Drauthake, mit einer Pfarre und
3 Bergschlössern. Die fruchtbare Gegend, welche sich von hier an der
Straße gegen Spi ta l hinabzieht, heißt das Lurnfeld. Es wurden
aufdemselben viele Säulen, Pyramiden, Statuen, Münzen :c. ausge-
graben, daher man auf die Meinung kam, daß hier I^ul-nia,'likui'nia.
oder I^kurnia gestanden haben könne.
Sachsenstein, ungar. Dorf im Barser Comitat, mit der alten
zum Theil verfallenen Burg gleichen Nahmens, worin noch alte In-
schriften und Waffen zu sehen sind.
Sacile, venet. Marktflecken in detDelegation Udine mit 3,740
Einw., am Flüßchen Livenza, ummauert, mit mehreren guten Ge-
bäuden, Kirchen und einem Spital, treibt starken Weinbau und Wol-
lenweberey. Schlacht bey S. und Fontana Fred da, s. den folg.
Artikel.
Sacile und Fontana Fredda, Schlacht bey, den 16.
April 1809. Der Erzherzog Johann war mit einem kleinen Heere in
den ersten Tagen des Aprils über den Isonzo gegangen, und drang dort
siegreich bis gegen Sac i l e vor. Hier griff ihn am 16. der Vicekönig
Eugen an. Die Österreicher, auf mehreren Puncten viel schwächer als
ihre Gegner, vereitelten überall die beharrlichen Versuche der überlege-
nen Feinde, den rechten Flügel zu umgehen, ihn gegen den linken
aufzurollen, und sie in die Sümpfe zwischen der Livenza und Maduna
zu drangen, oder ihren Mittelpunct beyPerzia zu sprengen. Sie dran-
Hen zugleich mit den Franzosen in Fon tana Fredda und deren Rück-
zugspunct Sac i le ein, Die Letzteren flohen zum Theil in großer Ver-
wirrung, die Infanterie des französ. rechten Flügels zog sich in geschlos-
senen Massen zurück, und die nachsetzenden Cavallerie-Abtheilungen
konnten ihr nichts anhaben. Die Elemente verhinderten eine raschere
Verfolgung, da durch unaufhörlichen Gußregen die ganze Gegend un-
ter Wasser gesetzt war, welches den österr. Vortrab nicht nur vom Fein-
de, sondern selbst vom eigenen Heere getrennt hatte. Die österr. Ge-
neräle: F r imont , Collo'redo, I gnaz G y ula y und der Oberst
Folkmann zeichneten sich an diesem Tage rühmlich aus. Des Feindes
Verlust betrug auf 8000 Manu, unter diesen beynahe 5000 Gefangene
und l7 Kanonen. Er zog slchaufConegliau ozurück. Das österr. Heer
zählte 3600 Todte und Verwundete.
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Volume 4
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe N-Sed
- Volume
- 4
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 660
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie