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Sallaba. — Salm, das Geschlecht.
der Reihe nach angeführt sind, wie sie entstanden, war S.'s Produc-
tionskraft äußerst thätig. So schrieb er 23 Divertimenti vocaii und
8^61-21 arinonici, welche auch im Stiche erschienen, ferner eine große
Messe, nach dem Frieden bey Campo Formio; 3 andere Messen für
die Hofcapelle; 1804 ein Requiem, mit der ausdrücklichen Bestim-
mung, dasi es erst nach seinem Tode, für ihn selbst, aufgeführt werden
solle, die Symphonie und Chöre für Kotz eb u e's Schauspiel: DieHus-
stten vor Naumburg und eine große Messe mit Doppelchören, welche
1306 bey Gelegenheit der Annahme der österr. Kaiserwürde bey St.
Stephan aufgeführt wurde. Es fehlte nicht an Auszeichnungen, wel-
,che dem gefeyerten Tonsetzer zu Theil wurden. Das National-Institut
zu Par is ernannte ihn zum Mitglied, eben so mehrere andere musi-
kalische Gesellschaften Europa's. Er ward Ritter der Ehrenlegion, und
die Anerkennung seines Monarchen schmückte ihn nach. 50 Dienstjahren
mit der großen goldenen Ehrenmedaille sammt Kette. Der Greis erlebte
die Freude, 1317 seine Danaiden wieder in Par is aufgeführt zu wis-
sen, und diese Oper, nach 33 Jahren mit demselben ungewöhnlichen
Beyfall aufgenommen zu sehen, wie in der Zeit ihrer ersten Erschei-
nung. Bis zu seiner letzten Krankheit, 1823, beschäftigte sich derwürdi-
ge Meister mit Bildung junger Künstler beyderley Geschlechts, deren
viele seitdem schon die Bahn der Öffentlichkeit mit Glück betraten. S.'s
letzte Lebenstage waren sehr krankhaft und schmerzlich. Er starb den
7. May 1325 zu Wien. Bereits den 16. Iuny feperte der steyer-
märkische Musikverein das Andenken seines würdigen Ehrenmitglie-
des durch ein großes, von dem Musikdirector des Vereins und Schü-
ler S.'s, An se lm Hüttenbrenner, componirt^s Seelenamt> in
der Kirche der barmherzigen Brüder zu Gratz. Am 22. Iuny geschah
dasselbe zu Wien, in der italienischen Kirche. Die ganze Hofcapelle,
unter der Leitung des, als ausgezeichneten Componisten im Kirchenttyle
rühmlichst bekannten Hofcapellmeisters, Ios. v. Eybler, führte das
oben erwähnte,.1304 von S. eigens zu diesem Zwecke componirte Re-
quiem, mit der bewundernswürdigsten Präcision, ganz im Geiste des
Tonsehers aus.
Sallaba, Mathias Edler v., Dr. der Arzneykunde und Pri-
mararzt im allg. Krankenhause zu Wien, war geboren zu Prag 1766,
studirte die Medicin und erhielt die Doctorwürde auf der Wiener Hock-
schule, übte auch die Heilkunde 10 Jahre hindurch aus. Seine gründ-
liche Gelehrsamkeit und sein wahrer hippokratischer Beobacktungögeist er-
warben ihm die Achtung aller hiesigen und auswärtigen Hrzte. Er stavb
am 8. März 1797. Geschrieben hatte er: De moi-Kis vai-iola!-., Wien
1733. — Niztoi-ig natur. rnoi-borum, 1. Thl., eb. 179 l. — S.^s
Bruder ist der k. k. Wechsel- und Börse-Sensal, Wenz. Ioh . Edler
v. S. in Wien, ein Mann, der durch seine auf Reisen, durch Stu-
dien, wie im bewegten Welt- und Geschäfts leben gesammelten reichen
Erfahrungen und Kenntnisse geachtet ist.
Sa lm, das Geschlecht. Dieses alte und ausgebreitete Adels-
geschlecht stammt von den Wild- und NheinglVlfen (eigentlich Raugra-
sen) ab, welche in Elsaß, an der Nahe und auf dem Hundsruck begü«
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Volume 4
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe N-Sed
- Volume
- 4
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 660
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie