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Schloßhof. -. Schlotterbeck.
rechts und der deutschen Reichsgeschichte an derSavoy'schen Nitteraka-
demie angestellt. In der Folge erhielt er obige Stellen und starb zu
Wien den 16. Sept. 1804. Im Drucke hatte er herausgegeben : Ab-
handlung über die Vorzüge des ErzHauses Osterreich bey Reichsbeleh«
nungen, Wien 1780. — ve jure euncii in partes, eb. 1775.
Schloßhof, kleiner niederösterr. Ort und k. k. Lustschloß im
V. U. M. B., auf einem Hügel am östlichen Ende des Marchfeldes,
unfern der March, über welche eine 210 Klftr. lange hölzerne Brücke
nach Neudorf in Ungarn führt. Merkwürdig ist das Schloß, welcheS
Prinz Eugen von Savoyen ausder vormahligen herrschaftlichen Burg
herstellen liesi, und wo er seine Friedensmuße verlebte. In demselben
ist noch Eugen's Studircabinet und in der Capelle ein Monument
aus schwarzem Marmor zu sehen, welches zum Andenken der Vermäh.
lung der Erzherzoginn Mar ia Chr istine mit dem HerzogeAlbr echt
von Sachsen-Teschen gesetzt wurde. An die Schloßgebäude stößt ein
schöner großer Garten im französischen Styl. Im Orte, der nur aus
wenigen Häusern besteht, befindet sich eine Bierbrauerey.
Schlotterbeck, N)ilh. Friedr-, verdienstvoller Kupferstecher,
war geboren den 23. Febr. 1777 zu Härt ingen in der Schweiz.
Nach dem frühzeitigen Tode seines Vaters ließ ihm seine Mutter, trotz
ihren ärmlichen Umständen., eine sorgfältige Erziehung angedeihen und
gab ihm, nachdem sich seine Neigung zur Zeichnung und bildenden Kunst
frühe ausgesprochen hatte, 1790 zu dem damahls rühmlich bekannten
Kupferstecher Chr. v. Mechel in Basel zur Lehre. Sein Mit-
schüler war der nachmahls so ausgezeichnete Kupferstecher Halden-
wan g; in dessen Gesellschaft studirte S. die von den Engländern er«
schen Gesellschaft in Dessau erhielt; er befand sich daselbst sehr wohl
und verfertigte mehrere gelungene Arbeiten. Die Kriegsunruhen da-
mahliger Zeit bestimmten S. ,W i en zu seinem künftigen Aufenthalte
zu wählen, wo er im Sept. 1801 ankam. Er fand daselbst sogleich Be-
schäftigung und verfertigte mehrere Arbeiten in ^.c^ua - Nnw, die
allgemeinen Beyfall zur Folge hatten. 1303 reiste S. im Auftrage
des Kunsthändlers M o l l o nach S a l z b u r g , um die dorti-
gen schönen Gegenden aufzunehmen und er führte diesen Auftrag
trotz mehrerer Elementar-Hindernisse auf das genügendste aus, wobey
er auch einen Ausflug nach Tyrol machte, und von dessen Wildalpen,
^ascaden und Thälern mehrere interessante Ansichten lieferte. Eine zweyte
Kunstreise über S t. Po l ten , Me lk , Enns , S teyer , Eisen-
erz, Gratz und über M a r i a - Z e l l wieder zurück, unternahm S.
"tt gleichem Erfolge. Die Zahl seiner Aufnahmen auf beyden Reisen,
mögen leicht über 100 Stücke betragen, welche S. für die Mol lo ' -
M Kunsthandlung lieferte. Nebstdem verfertigte er noch eine beträchtli-
che Anzahl anderer Arbeiten, die zu zahlreich sind, um hier angeführt
zu werden. Noch kurz vor seinem Tode bereiste S. mehrere Gegenden
Ungarns und lieferte gelungene Ansichten derselben. Er starb zu Wien
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Volume 4
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe N-Sed
- Volume
- 4
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 660
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie