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Schmölniy. — Schmutz.
Schmölniy (Bergstadt), ungar. Bergfieckett im Zipser Comi,,
tat, von hohen Gebirgen umgeben, mit 4,000 Einw., welche den Gründ-
yer Dialect reden. Die ansehnlichsten Gebäude sind: Der Kammerhof,
wo der tönigl. Berg- undMünz-Oberinspector wohnt; die kathol. Pfarr-
kirche; die evangelische Kirche und das Münzhaus, wo Kupfergeld ge-
schlagen wird. Man gewinnt hier Silber, Kupfer, Schwefel und Ku-
pfervitriol; aber die Hammer, die Schmelzwerke und das Cementirul-.gs-
werk befinden sich in dem ^ Stunde entfernten Flecken Hü t ten , wel,
cher 1,363 Einw. zahlt. Ehemahls schlug man den Ert-ag der hiesigen
Werke auf 1,200 Mark Silber und 26,000 Ctr. Kupfer an, wobey
6,000 Menschen beschäftigt waren. Die Cementwaffer sind so kupfer-
haltig, daß ein Eisenstab, 2 Zoll breit und 1^ Zoll dick, in 2 Mona-
then verzehrt wird. Zur Erzeugung von 1 Ctr. Kupfer sind 270 Pfund
Eisen erforderlich. -S. ist der Sitz eines königl. Münz- und Bergver-
wesungs - Obereinspectorats und Districtual - Berggerichts , und hat
eine karhol. Hauptschule und eine Versorgungsanstalt der Berghauer
(Knappen).
Schmuy, Carl, vormahls l. k. Hauptmann^ des 44. Infan-
tcrie-Negiment^jetztk. k. Catastral-Schätzung^-Commissär, Mitglied der
Landwirthschafts-Gesellschuften in Steyermark, Kärnthen und Kram, der
k. bayer. Akademie der Wissenschaften:c., geboren den I. Jänner 1781
auf der alten Ritterfeste Frondsberg in Steyermark , studirte zu
Grätz Humanior. n, Philosophie und die Rechtswissenschaften. Österreichs
Gefahr veränderte 1808 seinen Lebensberuf; er wurde gemeiner Frey-
williger in der Landwehr und organisirte als solcher eine Compagnie
Landwehr, avancirte zum Lieutenant, Oberlieutenant und endlich zum
Hauptmann in schneller Zeit, wegen ausgezeichneter Dienstleistung.
Noch nicht 22 Jahr alt, erhielt er das Hauptmanns-Patent. Im Feld,
zuge von 1309 zeichnete er sich am !. May beyCavaAccarina unweit
Venedig und am 14. Iuny im Meierhofe K is -Meger bey Raab,
dem Thermopyle der steyrischen Landwehr, vorzüglich aus. Im Feldzuge
von 1813 und 1314 fand er auszeichnende Anerkennung in den Schlach-
ten bey Dresden, No l lendor f , Leipzig und Hochheim, wie
bey der Blokade von Besän90n. 1315 auf einen bestandigen Frieden
bauend, verließ er die Kriegsdienste, und kaufte sich einen Landsitz in
Steyermark, lebte der Literatur und Lanswirthschaft. Nach achtjähriger
Arbeit gab er 1321—22 zu Grätz das historisch-topographische Leri-
con von Steyermark in 4 Banden heraus, und schrieb mehrere Aufsätze für
den Aufmerksamen, für Hormayr's Archiv, den Hesperus, für die
steyermärkische Zeitschrift :c. 1821 versah er einige Zeit in Auftragen des
sieyermärkischen Guberniums lie Lehrkanzel der Landwirthsch^ft in
Grätz: durch 12 Jahre war er Mitglied des Central-Ausschusses der
k. k. L^wirthschafts-Gesellschaft in Steyermark, welche demselben aus-
gezeichnete Erfahrungen verdantt. 1828 trat er als Schätzungs-Com-
missär wied- in kaiserl. Dienste, und arbeitete als solcher im Bruck?r,
Iudenburger und Klagenfurter Kreise, und ist gegenwärtig nach Wien
übersetzt. S. gebricht es «lediglich an einer festen Stellung, um von
einer bedeutenden Sammlung statistischer Daten, vorzüglich für Inner-
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Volume 4
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe N-Sed
- Volume
- 4
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 660
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie