Page - 566 - in Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe N-Sed, Volume 4
Image of the Page - 566 -
Text of the Page - 566 -
566 S c h n a b e l . '
Zu seinen vorzüglichsten Werken gehören 4 vortreffliche große Blätter
nach Rubens, dessen Eigenthümlichkeiten ihm am besten zuzusagen
schienen; Mucius Scävola; St. Ämb rosius ; Neptun und
Thetis, von Meergöttern umgeben und der betrunkene Silen. Au«
ßerdem ie ßoüter tlamanä nach Tilborgh; eine Savoyardinn nach
Greuze; Ulysses, Andromachens Sohn entführend; mehrere
Portrats, worunter vorzüglich jene des Fürsten von Kaunitz, M.
Theresiens, Franzl., desFürstenWenzelLi echtenstein, des
Malers Dietr icy, des Hofraths vonS o nn enfels, endlich die Geburt
der Venus, der Geschirrflicker nach Kraus, eine Jagd von ßuch-
sen auf Steinböcke nach R u t h a r t , eine zweyte von Adlern auf
Schlangen, und einen Wolf nach S n y d e r s. Letztere 2 führte er
nach Verlust seines Auges mit unglaublicher Meisterschaft aus, wodurch
das Metallische, welches man m andern Blättern bemerkt, glücklich per-
mieden wurde.
Schnabel, Georg Norbert, Doctor der Rechte, k. k. Pro,
fessor des Narür-, Staats- und Völkerrechts, vorher der europäischen
und österreichischen Statistik, an der Universität zu Prag, Mitglied und
Historiograph der juridischen Facultat haselbst, Mitglied der Provinzial-
Handelscommission für das Königreich Böhmen, Ausschußmitglied der
allgemeinen Prager Versorgungs - Anstalt, ist am 31. März 179l in
Weseritz, einem in Pilsener Kreise gelegenen, zur fürstl. Löwen-
stein'schen Herrschaft gleichen Nahmens gehörigen Stadtchen geboren.
Seine wissenschaftliche Bildung, die er im vaterlichen Hause begonnen.
Und am Gymnasium zu Pilsen fortgesetzt hatte, verfolgte er auch an
der hohen Schule zu Prag, indem er daselbst den dreyjährigen Cursus
der Philosophie und den vierjährigen der juridisch - politischen Studien
zurücklegte. Während der letzteren entwickelte sich besonders bey ihm jene
Vorliebe für ein öffentlicheb Lehramt, welche ihn bewog, auch die Wie?
ner Universität zu besuchen, und sich dort sowohl den theoretischen Vor-
bereitungen für den juridischen Doktorgrad, als auch den practischen
Porübungen für seinen künftigen Beruf zu widmen, 1816 erlangte er
die juridische Doctorwürde, und wurde, nachdem er dieses und das fol-
gende Jahr als Supplent bey den Lehrkanzeln der politischen Wissen-
schaften und der Statistik an der Wiener Universität sich verwendet hatte,
gegen Ende des Jahres 1317 als ordentlicher Professor der europäischen
und österreichischen Statistik an der Prager Universität, und am 7. Ocr.
1335 als ordentlicher Professor des Natur-, Staats- und Völkerrechts,
dann. des Criminalrechts an dieser Universität angestellt. Seine Liebe ztt
den Wissenschaften leitete ihn auch frühzeitig zur schriftstellerischen Be-
schäftigung hin. Außer verschiedenen, bereits in früheren Jahren in die
zu Wien erschienenen vaterländischen Blätter und die Wiener Literatur-
zeitung gelieferten Aufsätzen kleinern Umfangs gehören zu den von ihm
herausgegebenen Druckschriften: Statistische Darstellung von Böhmen,
Prag 1826. — Über Raum und Bevölkerungsrerhältnisse der österr.
Länder, mit Ubersichtschanen, eb. 1326. — Entwurf einer Instruc-
tion für die Wirthschaftsämter in den k. k. Staaten, 2. Auflage,
eb. 1827. — Geschichte der juridischen Facultat an der k. k. Pragsr
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Volume 4
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe N-Sed
- Volume
- 4
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 660
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie