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590 Schreibers, Carl Franz Ant. v.
1795—9ft, mit Kupf., 3 Bde., Öfen 1302. — Vorschriften der in«
ländischen Polizey gegen die Pest und das gelbe Fieber, Wien 1805.
Schreibers, Carl Franz Ant. v<, der ö'sterr. Erblande Rit«
ter, Dr. der Arzneykunde, Director der vereinigten k. k. Hof-Natura-
lien-Eabinete zu Wien , k. k. Hofrath, ist am 15. August 1775 zu
Preßburg geboren, wo sein Vater damahls als k. k. Feldkriegs-Ar-
chivar diente, welcher später als Hofsecretär zu dem k. k. Hofkriegsrathe
nach Wien kam. Den ersten Unterricht genoß er im väterlichen Hause,
kam schon in seinem 9. Jahre unter die unmittelbare Aufsicht seiner nach-
sten Verwandten Ios. L udwig S. , seines Oheims (s. d. folg. Art.),
Nic. I. v. Iacq uin und Ingenhouß nach Wien, wo er in dem
Löwenburg'schen Convicte, der einzigen damahls in Wien bestan-
denen Civil-Erziehungsanstalt, seine fernere Ausbildung erhielt, bis
er 1733, als seine Ältern selbst nach Wien zurückkehrten, in das vä-
terliche Haus zurücktrat und seine Studien an der Wiener Hochschule
weiter fortsetzte. Die großen Vorbilder, welche ihm unter seinen näch-
sten Anverwandten entgegenleuchteten, und der stete Umgang mit den-
selben weckten bald die in ihm schlummernden Talente für Naturwissen-
schaft, die sich schon in seiner frühesten Jugend auf eine so glänzende
Weise aussprach. Zuerst war es die Botanik, die seinen Sinn anzog, spä-
ter Mineralogie, zu welcher er durch den Umgang mit seinem Schul-
freunde v. Fichtel, dem Sohne des berühmten Mineralogen, angeregt
wurde, und zuletzt Zoologie, für welche er bald eine leidenschaftliche
Vorliebe gewann. Eine Sammlung von Conchylien, welche er sich an-
gelegt, war die Veranlassung zu seinem ersten Werte: Versuch einer
vollständigen Conchylienkenntniß nach Linns's System, Wien 1793,
welches er schon als siebzehnjähriger Jüngling in 2 Bänden herausgab
und in dessen Folge er schon damahls von der naturforschenden Gesellschaft
zu J e n a zum Mitgliede ernannt wurde. — S. entschied sich nun
für das Studium der Medicin, das er auf der Wiener Hochschule unter
Prochaska, Pessina, Iacqu in , Leber, Peter Frank u.s.w.
vollendete und erhielt 1798 die medicin. Doctorwürde. Während der
Studienzeit weihte er all' seine Muße den naturhistor. Wissenschaften
und betrieb mit besonderem Eifer Entomologie, Helminthologie und Zoo-
tomie. Mit den nöthigen Sprachen und literarischen Kenntnissen bereits
auf das vollkommenste ausgestattet, trat er sogleich nach der Promo-
tion zum Doctor die feine fernere Ausbildung bezweckenden Reisen an.
Er besuchte zuerst die Provinzen des österr. Staates, ging hierauf 1799
nach Deutschland, wo er alle Hauptstädte, Universitäten, Bergstädte
und Badeorte berührte, und brachte das Jahr 1800 in England und
Schottland zu. Wahrend seines Aufenthaltes in London, wo er des
so höchst lehrreichen Umganges mit Sir Ios. Banks, Präsidenten der
konigl. Gesellschaft der Wissenschaften, so wie mit den ausgezeichneten
Gelehrren James S m i t h , Everard Home, Gray, Shaw,
Latham, Heavyside, Marsh am, Franci l lon u. s. w. genoß,
schrieb er, durch sie aufgefordert, zwey naturhistorische Abhandlungen,
deren eine ^ lnzwrical anci 3nat0inic2i ^ezci-ipUon ola
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Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Volume 4
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe N-Sed
- Volume
- 4
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 660
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie