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614 Schwarzenberg (Dorf). — Schwarzenberg, das Geschl-
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Lyceum zu Innsbruck, zugleich Rath des Bischofs von Brixen;
1784 erhielt er die Professur der Pastoralwissenschaften und Catechetik
zu Freyburg, dann die dortige Stadtpfarre und starb daselbst den
4. März 1809. Im Drucke war von ihm erschienen : krselectinneZ ^eo>
loßige polemicae, Wien 1781. -— ^cta conßreßHtioniz ^rctiiep,'5-
copol-umetVpiscopoi-umItetl-lHrilis^L?, 6Bde. Florenz 1790—95.
— Practischer Religionsunterricht zum Gebrauche katechetischer Vorlesun-
gen, 2 Bde. Ulm 1796.—Die Psalmen David's, zum Gebrauche
der Andacht, Augsburg 17Y8. — Vollständige Pastoraltheologie,
3 Thle. sb. .1799—1800. — Übersetzung und Auslegung des neuen Te-
staments nach seinem buchstablichen und moralischen Inhalte, 6 Bde.
Ulm.1902-^5. — Versuch eines deutschen Rituals, Augsb. 1809.
Schwarzenberg, tyrol.Dorf im Bregenzer Kreise, im Innerbre-
genzerwalde, bemerkenswerth als väterliche Heimath der berühmten Male-
tinn Angelica Kaufmann, die 1741 in Chur in der Schweiz ge-
boren wurde.
Schwarzenberg, fürstliches Geschlecht in Franken, den Nieder-
landen und hauptsächlich in Osterreich. Es hat mit dem Geschlecht der
Grafen von Sein sheim einerley Ursprung, und führte auch früher
diesen Rahmen. Als aber Erkinger von Seinsheim, der schon früher
von dem Grafen von Truhedingen das Oberjägermeisteramt des
Herzogthums Franken an sich gekauft hatte, 1420 auch die Herrschaft
Schwarzenberg von den Herren von Festenburg erkaufte, und von
Kaiser Sieg mund 1429 mit beyden belehnt ward, nannte er sichHerr
von S. und Hohenland sberg, das er, so wie das Dorf Dorn-
heim 1432 vom Stift Würz bürg durch Kauf erhielt. Er hinterließ
bey seinem Tode zwey Söhne, Michael, der die fränkische, und Sieg-
mund, der die bayerische Linie stiftete. Letztere Linie theilte sich nach
des Stifters Tode 1528 wieder in2Zweige, deren jüngerer durch Frie-
drich, gestiftet 1588, mit seinem Sohne Johann ausstarb, ihreBe-
sitzungen fielen an die ältere durch Christoph von S. gestiftete Linie.
Auch diese starb 1646 mit Georg Ludwig aus, und fiel an den später
gefürsteten Zweig der fränkischen Linie, der durch Ioh. Adolph re-
prasentirt ward. Die ältere oder fränkische Linie ward durch Michaeli,
des Freyherrn Erkinger von S. Sohn gestiftet. Er starb 1469, und
sein Sohn Michael I I . 1499, sein Enkel aber, Erkinger, 1510.
Dessen 2 Söhne theilten, EdmundI. stiftete dieLütti ch'sche Linie, die
von Edmund I I . und Edmund I I I . fortgesetzt wurde, mit Georg
Ludwig 1674 wieder ausstarb. Die noch bestehende fränkische Linie
wurde von Wilhelm, 2. Sohn Erkinger's gestiftet. Sein Sohn
Wilhelm I. starb an den in der Schlacht bey St. Quentin erhalte-
nen Wunden 1557. Dessen Sohn Adolph (geb. 1547) war kaiserl. Ge-
neral gegen die Türken, der unter andern Raab durch List 1598 er-
oberte, deßhalb 1599 in den Grafenstand erhoben ward, aber schon 1600
in einem Aufstande blieb. Sein Sohn Adam war der bekannte, am
kaiserl. Hofe sehr wohl gelittene Minister des Churfürsten Georg
Wilhelm von Brandenburg. Er starb 1641. Dessen Sohn Ioh. .
Adolph erhielt 1670 die Fürstenwürde für den jedesmahligen Stamm-
halter, war kaiserl. geheimer Rath und Hofkriegsrathspräsident, und
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe N-Sed, Volume 4
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe N-Sed
- Volume
- 4
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 660
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie