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Seifersdorf. — Seitenstätten.
die sehr begehrt ist, und besonders in Wien zu feineren Toilettenseifen
ihre Anwendung findet, sehr gute Geschäfte. Auch Wien verschickt sehr
viele Seife, eine geringe Quantität Lichter, aber viel geschmolzenes
Unschlitt nach Böhmen und in andere Provinzen; Siebenbürgen viele
tausend Kerzen nach Ungarn, besonders nach Temesv är und P esth,
zuweilen selbst bis Wien. In das lombardisch-venetianische Königreich
wird noch Seife von Ancona, welche in ganz Italien sehr geschätzt ist,
verschickt. Ehemahls wurden aus Rußland viele Kerzen eingeführt/ wel-
ch-er Einfuhrs-Artikel sich aber in der letzten Zeit sehr vermindert hat.
Seiferodorf, böhm. Dorf im Bunzlauer Kreise, hat 1,000
Einwohner und 2 Kirchen.
Seifersdorf, schlesisches Dorf im Troppauer Kreise, bey I a-
gerndorf , mit einem Säuerling, welcher seine Quelle nahe bey der
Kirche des Dorfes auf einer Anhöhe hat, und bloß von den Bewohnern
der Umgegend benutzt wird, da sich hier weder eine Trink- noch eine
Badeanstalt befindet.
... Seilern und Aspang, das Geschlecht. In alten Wapenbüchern
findet man Ritter v. S. von der schwäbischen Ritterschaft, auf Pforz-
heim, in der Schweiz zu S t . Ga l len , Patrizier von Nürn berg
und der Oberpfalz, die sich bis zum Jahr 1200 erstrecken. So viel durch
Archive bekannt ist, so stammt dieses Geschlecht aus St . Gal len, und
kam nach Nürnb erg, wie aus Stumpfens Schweizer Chronik zu
sehen. Nach den historischen Nachrichten in dem Werke.: Ursprung und
Wachsthum der Stadt Nürnb erg, war Burkhard S.Patrizier
von dort, liegt seit 139 linder St. Sebaldskirche begraben, wie solches der
Grabstein beweiset. Seit 28. October 1684 sind die S. von Kaiser
Leopold I. in den österr. Ritterstand mit dem Titel der Edlen und
Ritter, 1693 in den Freyherrn-, und den 4. Nov. 1712 in den Reichs-
grafenstand erhoben, und ihre Mitglieder haben sich in den ausgezeich-
netsten Hofwürden befunden; als I oh. Friedrich der Oberstkanzler,
sein Neffe gl.Nahmons, der ebenfalls Oberstkanzler, seinSohn Christian
August, der österr. Bothschafter in London, dann Statthalter, oberster
Iustizpräsident und Großkreuz des St. Stephan-Ordens gewesen ist.
Sie besitzen das Erblandkächenmeisteramt in Ka'rnthen, und sind Herren
der Herrschaften Litschau in Osterreich, Kral i tz, Lukow, Alt-
t i tsckein, Zieranowitz und Prz i lepp in Mähren.
Sei l i tz, illyr. Dorf im Villacher Kreise Kärnthens, hat eine
Schrotgießerey mir einer Schrotpoliermühle und eine Glätte- und
Menniqfabrik.
Seitenstätten, kleiner niederösterr. Marktflecken im V. O. W. W.,
am Trefflingbache. Auf einem Hügel erhebt sich in einer weiten, von
Bergen umschlossenen Ebene die 1l12 von Udalschalk von S t i l l e
und H ö f f t, gestiftete, stattliche Benedictinerabtey. Dem Eingänge
gegenüber führt eine Treppe in die mittelalterliche Stiftskirche, an
deren Wänden man mehrere Grabmaler siebt. Ein öffentliches Gym-
nasium und eine Hauptschule nebst einem Studentenconvicte mit50Zög-
lingen werden vom Stifte unterhalten, welches eine schätzbare Biblio-
thek (10,000 Bde. stark, mit Incunabeln und vielen Handschriften,
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe See-V, Volume 5
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe See-V
- Volume
- 5
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 604
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie