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Seregno. — Sereny, die Grafen. 49
ringe«/ die Aufsicht führte, und wobey er durch die Streifzüge, welche
er (Iuny bis Iuly) in die hessischen Lander schickte, Brandschatzung ein-
trieb. Nach der Zürückkunft des Prinzen that er mit ihm auch die fol-
genden Feldzüge (l759—60), und übernahm nach ihm (1761) den
Oberbefehl. Es kam jedoch zu keinen bedeutenden Vorfällen, weil man
denselben vermöge des Planes absichtlich ausluich. Der folgende Feldzug
(1762) kündigte sich thätiger an; indem Prinz Heinrich in den Ver-
suchen auf die feste Stellung, welche S. hinter der Mulde genommen
hatte, den General Z'edtwitz mit seiner Mannschaft zwar gefangen
machte, vor dem Prinzen S to l lbe rg hingegen mit Verlust weichen
mußte. S. selbst trieb die leichten Truppen des Prinzen vonReich städt
weg, und veranstaltete den Überfall des Generals Hülsen. Bei) dem
Einbrüche der Preußen in Böhmen zog er seine Truppen an die fränki-
sche und oberpfälzische Gränze hin, um das Reich zu decken, kam aber
bald wieder nach Sachsen zurück, wo er in den Herbstmonathen noch den
Oberbefehl an den General Hadik abtrar. In der Zwischenzeit, als
während der kurzen russisch-preußischen Verbindung (Iuny und Iuly
1762) Kosaken in Böhmen streiften, waren von ihm zweckmäßigeMaß-
regeln genommen sie zurückzuwerfen, wenn sie Feld gehalten, nicht
mit dem Raube nur sich begnügt hätten. — Seine letzten Jahre verlebte
S. als commandirender General in derLombardie, und starb zu Ma i -
land 1778.
Seregno, lombard. Dorf in der Delegation M a i l a n d mit
3,350 Einwohnern, wo 1277 die berühmte Schlacht zwischen den Tor-
r ianern und V is con ti's vorfiel, welche den Letztern die Oberherr-
schaft des Herzogthums Mailand zusicherte.
Sereny, die Grafen. Der Ursprung dieses altadeligen Hauses
reicht bis in die dunkelste Region der polnischen Geschichte zur Zeit der
Einführung der christlichen Religion in Polen; allgemein wird Tem-
nov i tus , aus altem edlen polnischen Geblüt, der um 965 lebte, mit
König M ic i s law l. die christliche Religion und den Taufnahmen
Serenus (der in der Folge Geschlechtsnahme wurde) annahm, für
den Stammvater des Geschlechtes gehalten, das in der Folge so manche
berühmte Nahmen zählte. Die merkwürdigsten derselben sind: Ladis-
laus S. lebte um 1200 und führte das ungar. Kreuzheer unter König
Andreas I I . nach Palästina, wo er in der Schlacht bey Damia te
sein Leben verlor. E m e r i ch v. S. rettete den König Ot to (den
Bayer) 1300 aus der Gefangenschaft der abtrünnigen Magnaten, wo-
für ihm dieser ein neues Wapen ertheilte. Andreas I I . v. S. war
1340 Generalissimus der gesammten Armeen des Königs Ludwig I.
von Ungarn. Urban v. S. führte 1444 in der berühmten Schlacht
bey Varna die ungar. Neiterey an, und fand nach vielen Helden-
thaten seinen Tod auf dem Schlachtfelde. Georg v. S. starb 1539
als Commandant der Festung Z a r a ; Gabr ie l v. S. war 1660
kaiserl. wirll. geh. Rath, Kämmerer und Landeshauptmann im Mark-
grafthum Mähren, und wurde von Kaiser Ferdinand I I I . sammt
Descendenz in den Reichsgrafenstand erhoben. I o h . Car l Graf v. S.
war k. k. geh. Rath und Hofkriegsrath, Feldmarschall und Regiments-
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Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe See-V, Volume 5
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe See-V
- Volume
- 5
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 604
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie