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«l20 S t a ch. — S t a d i o n.
Armee «Commando; General-Auditor-Lieutenants,
General. Militär-Commanden.
Stach, Wenzel, quiescirter Professor der Moraltheologie am
Lyceum zu Olmütz, war geboren zuPrzestitzin Böhmenden 15.
Oct. 1755. Seine Studien begann er an dem Gymnasium zu Klad
tau, absolvirte sodann die höheren Wissenschaften auf der Universität
zu Prag, und wurde daselbst 1776 zum Doctor der Philosophie prc-
movirt. 1781 empfing er die Priesterweihe und wurde 1786 als Pro-
fessor der böhm. Pastoraltheologie am Lyceum zu Olmütz angestellt.
1792 wurde er Professor der Moraltheologie; 1799 in den Ruhestand
versetzt und beschäftigte sich fortan mit Sprachstudien und den schönen
Wissenschaften. S. starb zu,Wien den 24. May 1831. Er gab fol,
gende Werke in böhmischer Sprache im Drucke heraus: Etwas für die
böhm. Literatur, Prag 1733. — Geistliche Gesänge, eb. 1785. -
Der Feyertag der böhm. Sprache, eb. 1785.— Gesang für das
böhm. Volk zum Willkommen und zur Krönung des Böhmenkönigs Leo«
pold I I . :c., Olmütz 1791. — Religiöse Gesänge für den kathol. Bür.
ger und Bauersmann zum öffentlichen und Privat-Gottesdienst auf alle
Feyer- und Gedächtnißtage, eb. 1791. — Gesang für das mährische
Volk zum Willkommen Leopold's I I . , eb. 1791. ^— Gesang auf die
Feyer des Frohnleichnams, eb. 1799. — Etwas zu den Klvpstock'schen
Dichtungen, eb. 1801. Außerdem übersetzte St. auch mehrere Werke
ins Böhmische, so z. B. Feddersen's Sittenbuch für Bürger und
Landleute; Royko's Geschichte des Kostnitzer Conciliums; dann Gift«
schütz's Leitfaden zu den Vorlesungen aus der Pastoraltheologie:c.
Stadion, Ioh. Phil. Graf v., k. k. Staats-, Conferenz.
und Finanzminister, Ritter des goldenen Vließes, Großkreuz des St.
Stephan-Ordens :c., war geboren den 18. Iuny 1763 zu Mainz.
Er stammte von der ältern Friedrichs-Linie zu Warthausen, einem
uralten Hause Hohenrhä'tiens, das dem ö'sterr. Hause stets wichtige
Dienste geleistet hatte, und entwickelte seine ausgezeichneten Talente
vorzüglich auf der Universität zu Göttingen unter der Leitung des
Abbe Colborn, nachmahligen Weihbischofs. Der große Kaunitz
gewann ihn schon als Jüngling lieb, und gab ihn 1787 als Gesand-
ten nach Schweden, als eben Gustav I I I . zu Gunsten der Türken
eine wichtige Diversion gegen Rußland unternahm, wogegen in seinem
Landheere in Finnland Meuterey ausbrach. St. benahm sich bey diesen
schwierigen Verhältnissen mit großer Klugheit. Von der Krönung
Leopold's I I . wurde St. als Gesandter nach London geschickt,
quittirte aber, als 1793 der österr. Minister d,er auswärtigen An-
gelegenheiten, Freyh, v. Thugut, dem alten Grafen Mercy d'Ar-
genteau, vormahligem Bothschafter in Paris, neben St. die wichtig-
sten Geschäfte der Mission in England übertrug, und lebte theils zu
Regensburg, theils zu Wien, theils auf seinen schwäbischen Gv-
tern. 1801 erhielt Graf Trauttmansdorff das Ministerium der
auswärtigen Angelegenheiten und St. wurde jetzt als Minister erst an
den Berliner, dann 1605 an den Petersburger Hof gesandt, wo er die
neue Coalition gegen Frankreich zu Stande brachte, während Fürst
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe See-V, Volume 5
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe See-V
- Volume
- 5
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 604
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie