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tenvies ihn kurze Zeit im Generalbaß; auch übte er sich in der Violin.
Nach 5 Jahren kam er nach Wien, wo er die Syntax, Poesie und
Rhetorik studirte. Er wurde in das Jesuiten-Seminarium als Organist
angenommen. 1766 trat Sr. in das Noviziat zu Me lk , legte 1767
Profeß ab, und ward 1772 zum Priester geweiht. 4 Jahre hörte erdie
Theologie. — 1775 wurde er im Stifte als Professor der Theologie an-
gestellt; 3 Jahre trug er Moral, Kirchengeschichte und Kirchenrecht
vor. Als Kaiser Joseph I I . die Klosterstudien aufhob, wurde St. nach
Wul lers tor f , einer Stiftspfarre von Me lk geschickt, um die Seel-
sorge auszuüben. 1784 ward er ins Stift zurückberufen, und als Prior
angestellt. 1735 starb der AbtUrban, und St. übernahm zugleich die
Administration dieses Stiftes, und des Stiftes Ma r i a -Ze l l in Nie-
derösterreich. — 1736 wurde St. in dem Stifte Li l ie nfeld als ^bb6
(^onirnen^a^ii-O und 1739 in dem Stift Krem s mün ste r in der nähm-
lichen Eigenschaft angestellt. St. übernahm zugleich die Administration
der aufgehobenen Stifte Garsten, Gleink und Mar ia -Ze l l in
Niederösterreich. —Als nach dem Tode Joseph I I . statt d.er angestell-
ten ^!)ke5 (ÜommenäÄlaii-ez wieder die vorigen Äbte eingeführt^ wur-
den, erhielt St. eine Pension. 1303 erhielt er in Wien die Pfarre^
in der Vorstadt Altlerchenfeld, und 1810 jene im Markte Böhmisch«
Chrud. Bey dieser letzten verweilte er so lange, bis seine physischen
Kräfte so abnahmen, daß er. nach dem Zeugniß der Ärzte bey solcher
Anstrengung kaum einige Monathe mehr. hatte leben können. Er
wählte 1315 Wien zu seinem Aufenthalte, leöre fortan bloß der
Kunst, und starb daselbst im hohen Alter den 3. Nov. 1833. — St.'s
musikalische Compositionen sind unter Anderm: Arie für Sopran mit
2 Violinen und Basso, sein erstes Product 1759. — 6 Trios für 2
Violinen und Violoncell, welche 1763 ein Jesuit nach Amerika mitnahm.
— 13 kleine Claoier - Sonaten, welche Albrechtb erg er sich ab-
schrieb, und seinen Schülern und Schülerinnen vorlegte. — 1 Messe in
O für 4 Singstimmen, 2 Violinen und Orgel. — Eine Canrate Se-^
ladon, fürs ganze Orchester. — 6 Sonaten fürs Clavier, 6 salve I^e^ina.
zu 4 Stimmen und obligater Orgel. — 30 deutsche weltliche Lieder, wo-
von einige bey Foricel la gestochen sind. — 1 Veni§. Z^iritus mitgan«
zem Orchester. — 3 kleine kurze Messen.—2 L-itaneyen. — Misererein
^-moli für 4 Singstimmen, 2Violinen und Orgel. — Einige Responsorien
für die Charwoche. —2 Melodramen fürs Clavier, — 1 Ode fürs Clavier
von Deni s. — Arien und Chöre zu einem Schäferspiel. —2 Chöre als Pa-
storalmotetten mit ganzemOrchester. — 6 Sonatinen fürs Clavier.—Meh-
rere italien. Arien von Metastasio für ßopi-ano und andere für V255u
80I0 mit Begleitung des Orchesters. — Ein Te-Deum mit Orchester-
Begleitung. — Ein Offertorium in v. — 2 Scenen aus der Poly-
xena, von He in r. v. Col l in für eine Singstimme und Clavier.
— Ein ^Ima und 1 I^gina coeli, für den Chor mit Begleitung der
Instrumente. — 5 Chöre aus der Polyxena von Heinr. v. Coll in
fürs ganze Orchester. — Oratorium:' Befreyung von Jerusalem, von
Heinr. und Mat thaus v. Co l l i n , sein vorzüglichstes Werk. —
Requiem für 4 Singstimmen und ganzes Orchester in Omoi l , nicht ge-
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe See-V, Volume 5
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe See-V
- Volume
- 5
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 604
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie