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126 Stampfen. — Staniglawower Rreis.
Consistoriums besonders verdient / und erhielt darüber auszeichnen-
de Belobungsdecrete von der obersten Iustizstelle. 1776 wurde ihm
die Würde eines k. k. geh. Rathes zu Theil. In Ansehung seiner ausge-
zeichneten Verdienste wurde ihm das Amt eines Appellations-Präsiden«
ten in Galizien 1739 aufgetragen; allein er verbath sich diese Würde,
1791 wurde er mit Beybehaltung des böhm. Appellations-Präsidiums
zum obersten Hoflehenrichter im Königreiche Böhmen, 1792 zum
Landrechts-Präsidenten und obersten Landrichter in Niederösterreich er-
nannt. 1794 ernannte ihn Kaiser Franz zum Oberstburggrafen und
Gubernial-Präsidenten im Königreiche Böhmen. 1795 wollte der Kaiser
St. als Gouverneur nach Galizien übersetzen / allein er lehnte dieses
Anerbiethen ab. In Ansehung seiner während des Krieges mit Frank«
reich bewiesenen Verdienste ernannte ihn Kaiser Franz 1801 zum
Großkreuz des Sr. Stephan-Ordens. 1302 wurde er, Kränklichkeit
halber, zwar in einen ehrenvollen Ruhestand versetzt, jedoch bald darauf,
am 12. Jan. 1803 wieder als Obersthofmarschall nach Wien berufen.
Er starb, nachdem er dem Staate 41 Jahre rühmlich gedient hatte,
im hohen Alter 1304.
Stampfen, großer ungar. Marktflecken im Preßburger Comitah
mit 3,650 Einw. worunter über 800 Juden, die mit Hasenbälgen
und Kramerwaaren starken Handel treiben, hat eine kathol. Kirche und
eine Synagoge.
Stams (Stambs) / Cisterzienserabtey im Oberinnthaler Kreise
Tyrols, am rechten Innufer. Diese reiche, 1271 von Elisabeth, der
Gemahlinn Meinhard's von Tyrol und Gö'rz, gestiftete Abtey ist in-
teressant durch die Gräber der HohenstaUffen, selbst des unglücklichen
Conradin, dessen Leichnam seine Henker auf Bitten der Mutter hier«
her ausantworteten. Die Kirche hat schöne Frescogemälde und Schnitz-
werke. Eines der interessantesten Kunstwerke aus dem Mittelalter ist
Maximilian's I. Feldaltar. In der Nähe des schonen Klostergebäudes
stürzen sich auf beyden Seiten der Straße 2 herrliche Wasserfälle herab,
eine freundliche Bergschlucht öffnet sich und ladet zum Besuche des liebli-
chen Thales ein, zu welchem sie den Eingang bildet.
Stangalpe, steyermärk. Berg der norischen Alpen, nach Erzher-
zog Rainer 7,140 Pariser Fuß hoch.
Stanislawow (Stanislaü), galiz. Municipalstadt und Haupt-
ort des Stanislawower Kreises, in einer ziemlich ausgebreiteten Ge«
gend, zwischen 2 Flüssen, deren jeder Bistrica heißt. Die eigentliche
Stadt, deren Festungswerke 1809 abgetragen wurden, ist klein und
zahlt in 174 Häusern nur 1,360 Einw. (worunter 1,539 Juden und
nur 300 Christen); mit Einschluß der weitlausigen Vorstädte aber beläuft
sich die Zahl der Einw. auf mehr als 6,200, wovon 3,261 Katholiken
sind. Außer dem Kreisamte haben zu St. ein Landrecht und ein Crimi-
nalqerichr ihren Sitz, und an Lehranstalten trifft man hier ein Gymna-
sium , eine Kreishauptschule und eine Mädchenschule.
Stanislawower Rreis in Galizien, gränzt mit seinem nord-
lichen, auf der linken Seite des Dniesters gelegenen Theile an den
Ezortkower Kreis, und ist übrigens vom Brzezaner, Samborer und
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe See-V, Volume 5
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe See-V
- Volume
- 5
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 604
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie