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152 Stephan IV., Rön.v. Ungarn. —Stephan, Casp.Ioh.
Stephan IV. , König von Ungarn, SohnBela's I I . , folgte
seinem Bruder Ladis laus I I . 1163. Er machte sich durch ein eigen-
mächtiges und stolzes Betragen bey den ungarischen Ständen so ver-
haßt, daß er sich genöthigt fand, beym griechischen Kaiser Hülfe zu su-
chen, und da die Ungarn dadurch erbittert wurden, selbst zu ihm zu
fliehen. Er konnte aber nicht mehr in sein verlassenes Reich eindringen und
starb 1166.
Stephan V. , König von Ungarn, Sohn Bela's IV . , trat
die Regierung 1270 an; bald darauf brach Krieg mit dem böhmischen
Könige Ot tokar aus. St. errichtete daher ein Bündnisi mit dem Kö-
nige Boles law von Polen, mit dem Herzoge Heinrich von Bayern
und P h i l i p p , Erzbischof von Salzburg, siel sodann in Österreich
ein, und kehrte mit reicher Beute beladen zurück (1271). Als aber im
folgenden Jahre der Erzbischof von Salzburg in Kärnthen eindrang,
St. aber mit seinen Ungarn und Kumanen nach Mähren zog, stellte
sich Otto kar mit seiner ganzen Macht dem Eczbischofe entgegen, drängte
ihn aus Kärnthen und brach in das von allen Kriegsvölkern entblößte
Ungarn ein, wo er die Städte Preßburg , T y r n a u , Neut ra ,
Raab und mehrere andere Orte eroberte, so daß sich St. genöthigt
sah, zur Beschützung seines Landes zurückzukehren, und den von Ot-
tokar angebothenen Frieden anzunehmen. — St. starb im August
1272, und ward in der Kirche der heil. Jungfrau auf der Haseninsel
bey Ofen begraben. Er hatte die Bulgarey an Ungarn gebracht, und
zuerst unter seine Titel gesetzt. Er hinterließ 2 Söhne: Lad ist aus,
der ihm in der Regierung folgte, und Andreas, Herzog von Slavo-
nien, nebst 2 Töchtern: M a r i a , Gemahlinn des Königs Carl I I .
von Sicllien, und Anna, an den griechischen Prinzen An dronikus
Paläo logus vermählt.
Stephan, Casp. Ioh. , Weltpriester und Custos der Lyceums-
bibliothek in S a l z b u r g , Mitglied mehrerer gelehrten Gesellschaf-
ten, ist geborenden 16. May 1774 zu Ebenhausen, und besuchte
1736—92 die 5 untern Schulen zu Männerstadt. 1792 kam er auf
die Universität Würzburg , hörte daselbst Psychologie, Logik, Me-
taphysik und Algebra. 1793 kam er nach S a lzburg, studirte4Iahr5
im Seminar und auf der Universität practische Philosophie, Mathema-
tik, Physik, Hermeneutik, Exegese, Dogmatik, MoralundPastoral-
tbeologie, Archäologie, Kirchengeschichte, Kirchenrecht, Pädagogik,
Katechetik, zum Schlüsse noch Ökonomie. 1797—1304 war er Pfarr-
gehülfe an 4 Orten. — 1804 ward er als Professor der Religionslehre
am Gymnasium zu Bamberg angestellt, 1809 als Professor der phi-
losophischen Vorbereitungswissenschaften an das Gymnasium zu Am-
berg versetzt. Im nächsten Jahre musite er als solcher auch das Fach der
katholischen Religionslehre in der 4. Classe des Gymnasiums überneh-
men. 1311 kam er in gleicher Eigenschaft nach D i l l i ngen . 1815
wurde Sr. als Lehrer der philosophischen Vorbereitungswissenschaften und
der katholischen Religion an das Gymnasium zu Sa lzburg versetzt.
Er lehrte beydes durch dieses Schuljahr in den 4 obern Gymnasialclassen,
und nachdem für das folgende Schuljahr der k. k. österreichische Studien-
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe See-V, Volume 5
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe See-V
- Volume
- 5
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 604
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie