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Stephanie, Anna. — Stephanie, Gortlieb. !53
plan'eingeführt wurde, so lehrte er in diesem Jahre in allen 6 Classen
des Gymnasiums die Geographie und Geschichte. 1821 wurde er
Custos der k. k. Lyceumsbibliothek zu Salzburg. — St. hat bedeu-
tende Verdienste um die Alterthumskunde, vornehmlich Salzb u rg's,
und wurde selbst von der, Behörde bey den Statt gehabten Ausgrabun-
gen zu Rathe gezogen. Überhaupt ist St. in Wissenschaft und Kunst sehr
vielseitig und gründlich bewandert. Vorzügliche Aufsätze hat er geliefert:
Für das philosophische Journal, herausgegeben von Fichte und Niet-
hammer, in Voigt'S Naturkunde, im Wiener Cameralcorrespon-
denten; mehrere Aufsatze in Hormayr's Archiv; in die Würzburger
Literaturzeitung; in die Justiz- und Polizeyfama, inFelder's Literatur-
zeitung; die vaterländischen Blätter :c.
Stephanie, Anna, k. k. Hofschaufpielerinn, war 1751 in
Prag geboren, betrat das Hoftheater in Wien 1770 zum ersten
Mahle als Gabr ie le in dem Trauerspiele F ay el, verheyrathete sich
in eben diesem Jahre mit dem Schauspieler Stephanie dem Jüngeren,
und erwarb sich ununterbrochen den Beyfall des Hofes und des Publi-
cums. St. zeichnete sich vorzüglich in Rollen von edlerer Art aus. Sie
starb zu Wien am 3. Februar 1302.
Stephanie, Christian Gottlob, k. k. Hofschauspielerin
Wien, war 1733 zu Bres lau g-boren. Man bestimmte ihn in sei-
ner Jugend zur Handlung, aber sein innerer Drang führte ihn zur
Schauspielkunst. 1756 wurde er Mitglied der in den preußischen Län-
dern spielenden Sch uch'schenSchaufpielertruppe, von welcher er zu der
bekannten Sch ön eman n'schen Gesellschaft übertrat, und sich dann
einige Zeit zu Mie tau in Curland aufhielt. Von letzterem Orte wurde
er 1760 von der damahligen k. k. Hoftheatral-Direction nach Wien
berufen, wo er durch 38 Jahre den Ruhm eines einsichtsvollen Künst-
lers behauptete, und sich um die Verbesserung des Geschmackes ein we-
sentliches Verdienst erwarb. Er starb den 10. April 1793.
Stephanie, Gottl ieb, k.k.Hofschauspieler in Wien , 1740m
Breslau geboren, trat in seinem 18. Jahrein preuß. Kriegsdienste,
gerieth in der Schlacht bey Landshut in österr. Gefangenschaft, und
wurde nebst noch mehrerenKriegsgefangenen nach Vil lach transportirt.
Hier nahm er unter dem Regiments Bo t ta Dienste, mit welchem er
nach Siebenbürgen ging, wo er bald bis zum Feldwebel avancirte, und
Nechnungsführersdienste verrichtete. Nach geschlossenem Frieden erhielt
er seinen Abschied, und kam nach Wien. Durch Vermittlung angese-
hener Gönner wurde er mit Lieutenants-Charakter nach Augsburg
auf Werbung geschickt. Nach einem Jahre kam er wieder zurück, und
während der Zeit, da er sich vergebens Mühe um eine neue Anstellung
gegeben hatte, trat er zufällig auf einem Privattheater als Comthur in
Did e rot's Hausvater auf. Seine Freunde, die viele Anlage in ihm zu
entdecken glaubten, beredeten ihn, sich ganz der Schauspielkunst zu wid-
men, und verschafften ihm einen Platz bey der National-Schaubühne,
die damahls unter der Pachtung des Freyherrn von Bender stand. Sr.
ließ es sich von dieser Zeit an, in Verbindung mit einigen andern Mit-
gliedern, auf das eifrigste angelegen seyn, für die Regelmäßigkeit des
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe See-V, Volume 5
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe See-V
- Volume
- 5
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 604
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie