Page - 161 - in Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe See-V, Volume 5
Image of the Page - 161 -
Text of the Page - 161 -
Sternberg (Stadt) Sternberg, die Grafen.
Preis mit den neu-ösierreichischen und deren Preis, eb. 1764. — Be-
trachtungen einiger Fragen über die Nordlichter, eb. 1766. — Ver-
schiedene Aufsätze un 1. Bande der Abhandlungen einer Privatgesellschaft
in Böbmen.
Sternberg, makr. Stadt im Olmützer greise, angenehm am
Gebirge gelegen, mit 520 meist hübschen Häusern, einem Schlosse,
niehreren Kirchen und 8,000 Einwohnern, welche in großer Menge
Leinen- und Baumwollzeuge der verschiedensten Art verfertigen.
Sternberg, böhm. Dorf im Rakonitzer Kreise, in einem reizen-
den, durch Garrenanlagen verschönerten Thale, Gesundbrunnen und
Badeort, zur grast. Cla m-Ma rtinitz'schen Herrschaft Smetschna
gehörig.
Sternberg, die Grafen. Um die Mitte des 13. Jahrhunderts,
wo die Familiennahmen in Böhmen bleibend zu werden anfangen, tre-
ten folgende St.e mit Gewißheit in der Geschichte auf: Der große Sieger
Iaroslaw seit 124!; Albrecht, der Großmeister seit 1234; Zdis-
lawseit 1249; W encesl aus seit 1249; Zdeniek, der dritte Lan-
deshauptmann Mährens seit 1253. —Daß die Tempelherren Peter
und Ioh. St. 1252 in der Schlacht gegen Bur ian v. Pernstein
gefallen seyn sollen, ist eine Fabel. Der erste glanzende St. ist Iaros-
law (s. d.). — Albrecht von St. (gest. 1248) war der erste Groß-
und Spicalmeister des KreuzherremOrdens mit dem rothen Sterne durch
Böhmen und Schlesien. — Er war die erste Triebfeder der l234 gesche-
henen Stiftung des (Kreuzherren-) Spitals zu St. Franz an der
Prager Brücke. — Unter den St.en des 13. Jahrhunderts ist nochZdis-
law zu bemerken, der Orrokar I I . , diesen herrlichsten Przemysliden
in den Kreuzzug gegen die heidnischen Preußen, zur Gründung Kö-
nigsbergs begleitete, und in der Marchfeldschlacht wider Rudo lph
von Habsburg, 1273 an seiner Seite gefallen seyn soll; dann von
seinen Söhnen Albrecht (1269—99)und Jarosla w (1269—96),
königl. Truchseß, welcher mit den Rosen bergen enge Freundschaft
pflegte; endlich noch Zdislaw v. St. (wahrscheinlich ein Sohn Ia -
roslaw's des Siegers und seiner Gemahlinn Kunigunde von
Krawarz), der seit 1239 Prager Burggraf gewesen, ausgezeichnet
durch Macht und Ansehen unter den böhmischen Großen seiner Zeit.
— Schon zu Anfang des 14. Jahrhunderts, wo bleibender Zusammen-
hang in der St.'schen Geschichte möglich wird, finden wir die Herren v. St.
in 2 Hauvtlim'en getheilt, die böhmische und die mährische, deren jede
um die Mitte desselben Jahrhunderts wieder in mehrere Äste sich ver-
zweigte. — Mit Zdislaw v. St., welcher dieBurg Konopisst und
die Stadt Beneschau nebst den dazu gehörigen Gütern erblich an
sich brachte, fangt die gewisse, bis auf den heutigen Tag ununterbro-
chen fortlaufende Geschlechtsfolge der böhmischen St.e an. Zdislaw's
Sohn Stephan (1322 — 52) ist der gemeinschaftliche Ahnherr der
beyden böhmischen Linien, der Herren v. St . -Hol ic , welche erst
1712 mit dem letzten Grafen Holicky ausstarb, und derer v. St.-
Konopisst, die'bis auf den heutigen Tag fortblüht. Dieser Ste-
phan war in dem blutigen Streite der böhmische«/ mährischen und
Oesterr.Nat.Encykl. Pd.V. ^
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe See-V, Volume 5
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe See-V
- Volume
- 5
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 604
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie