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l72 Sternberg, Ioh. Graf v. — Sternek.
stimmte. 1303 reiste er über Pola nach Triest, Fiume, von da
nach Unterkarnthen, wo er die höchsten Berge bestieg, die tiefsten Gru-
ben .befuhr. Er starb den 13. Oct. 1803 auf seinem Gute in Böhmen.
Für die Wissenschaften that er viel, er unterstützte vorzüglich die böhmi-
schen Musen und veranstaltete eine Stiftung von 10,000 Gulden, um
den jungen Leuten, die sich durch vorzügliche Talente auszeichneten, das
Studiren durch Beyträge zu erleichtern. Er besaß eine auserlesene
Sammlung physikalischer, mathematischer und astronomischer Instru-
mente sowohl, als Bücher. Sein schriftlicher Nachlaß würde in wissen-
schaftlicher Hinsicht von großer Wichtigkeit seyn, wenn er seine Beobach-
tungen in größerer Ordnung aufgezeichnet hatte. Er war Mitglied meh-
rerer gelehrten Gesellschaften. Seine Schriften sind: Reise von Moskau
über Sophia nach Königsberg, Berlin 1793. — Bemerkungen über
Rußland auf einer Reise im Jahre 1792—93, Dresden 1794. —
Versuch über das vortheilhafteste Ausschmelzen des Roheisens:c., mit
Kupf., Prag 1795. — Reise nach den ungar. Bergstädten, Wien
1303, und viele physikalische, ökonomische, metallurgische u.dgl. Ab-
handlungen in Mayer's Sammlung physikalischer Aufsätze, den neuern
Abhandlungen der böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften und Hop-
p e's botanischem Taschenbuch. Seine Bemerkungen über Rußland sind
mcht frey von parteyischer Tadelsucht.
Sternberg, Ioh. Graf v. , Unterkämmerer der k. k. Leibge-
dingstädte in Böhmen, war geboren zu Prag. 1714. Er diente schon
im vorletzten Türkenkriege, der sich 1739 mit dem Belgrader Frieden
endigte, unter der Cavallerie. Im ersten preußischen Kriege war er als
Rittmeister bey einem k. k. Cürassier-Regiments in der Schlacht bey
Mollwitz, wo er am Kopfe mehrere Hiebwunden erhielt. Er diente
dessen ungeachtet fort, und wohnte bald darauf der Schlacht von Czas-
lau bey, wo er wieder an den ehemahls verletzten Stellen solche
neue Wunden bekam, daß er, um sein Leben zu retten, trepanirt wer-
den mußte. Er wurde glücklich geheilt> blieb aber unfähig im Militär
weiter zu dienen. Er trat in Civildienste, wurde zum Kreishauptmanne
befördert, und bald darauf zum Unterkämmerer der kömgl. Leibgeding«
städte in Böhmen ernannt. Er starb den 22. Aug. 1798 zu Prag.
Sternek und Ehrenstein, Ios. Daublebsky Freyh. v.,
k. k. geh. Rath und Präsident des innerösterr. - küstenländ. Appella-
tionsgerichts in Klagenfurt , Landeshauptmann und Präsident der
Ständein Kärnthen, Präses des Musikvereins in Kärnthen, Ehren-
mitglied der k. k. Landwirthschafts- Gesellschaften in Kärnthen und Krain,
ist geboren zu Prag den 2. May 1775. Nachdem er daselbst 1793
seine Studien vollendet hatte, ward er 1795 bey dem Brünner Land-
rechte Auscultant, 1796 Nathsprorocollist bey dem Landrechte zu Kra-
tau , 1300 bey dem dortigen Appellationsgericht^ und 1805 Landrath
daselbst. 1319 kam er als Landrath nach Lemberg, I8l5 als Appella-
tionsrath nach K l a g e n f u r t, und 1817 nach Fiume. 1323
wurde er zum Landrechts« Präsidenten in Krain, 1823 in Kärnthen,
und 1834 zum Appellations-Präsidenten in Iimerö'sterreich und dem
Küstenlande, zum wirkl.geh.Rathe und zum Präsidentender Stände in
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe See-V, Volume 5
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe See-V
- Volume
- 5
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 604
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie