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S t e r z i n g. — S t e u c r n.
D e i n tragbares Äquatorial: ein repetirender Theodolit;
ein Hohen- und Azimuthalkreis, so wie ei,l 10 oder Iizölliger Siegel«
strtanr von Trougbton; 2 große Fernrohre von Fraunhofer;
ein parallactisch aufgestellter Cometensucher; ein senkrecht schwimmender
Collimator zur Rectificarion des Mittagsrohres, nach Capit. Kater's
Construction; eine Centrirmaschine zur Rectification der Fernröhre; 2
Dynamometer, von Ramsden und Carry, zur Bestimmung der
Vergrößerung der Fernrohre; 5 vorzügliche astronomische Pendeluhren
von Molyneux, Graham, Auch und Geist; ein Chronometer
von Arnold, doppelt in Gold gefaßt; mehrere vorzügliche meteorolo-
gische Instrumente :c. Mehrere derselben sind im k. k. polytechnischen
Institute gearbeitet. Zur Bestreitung der Reparaturen an Instrumenten
und Uhren ist die jährliche Summe von 500 Gulden angewiesen. Auch
besitzt die St. eine ansehnliche Bibliothek von 718 Werken in 1228Bän<
den älterer und neuerer Astronomen, ungerechnet die reichhaltige Samm-
lung astronomischer Ephemeriden. Für die Erhaltung und Vermehrung
dieser Bibliothek ist selt 1820 die jahrliche Summe von 200 Gulden an-
gewiesen. Jährlich erscheint unter dem Titel: Annalen der k. k. St.
(s. d<), ein Folioheft mit astronomischen Beobachtungen, welches auf
Kosten des Staates gedruckt und zum Besten des Institutes verkauft
wird. Die meteorologischen Tagesbemerkungen werden täglich in der
Wiener Zeitung bekannt gemacht. Von der St. aus wird mit einer
Glocke täglich dem Thurmwächter des St. Stephansthurmes das Eintre-
ten der mittleren Mittagszeit kundgegeben, wornach derselbe die Thurm-
uhr stellt. Der Zutritt zur St. ist zu jeder Tags- und Abendstunde,
gegen vorherige Meldung im Rechnungszimmer, Jedermann unentgeld-
lich gestattet.
< SterziNg, tyrol. ziemlich wohlgebautes Städtchen im Pustertha-
ler Kreise, mit 1,300 Einwohnern, am Eisak und am südlichenAbhange
des Brenners. Auf dem unweit gelegenen Tyroler Schneeberge bricht
man Asbeste, Marmor :c. Die Eisenwerke, die Wollenzeugweberey,
Wejn- und Eisenhandel gewahren den hiesigen Einwohnern die Haupt-
nahrung. Eine halbe Stunde von hier steht auf der Straße über den Bren-
ner eine Capelle, bis zu welcher 1797 die Franzosen vordrangen.
Steuern. Zu den diretten St. im österr. Kaiserstaate (ohne Un-
garn und Siebenbürgen, welche eine eigene StFuervcrfafsung haben)
gehören: Die Grundsteuer, welcher die Nutzungen von Grund und Bo-
den, und die Gebäudesteuer, welcher die Nutzungen von Gebäuden un-
terliegen. Das gegenwärtig bestehende Grundsteuer. System wurde durch
das Paient vom 23. Dec. 1817 eingeführt. Die Grundsteuer zerfällt
hiernach in die eigentliche Grundsteuer und in die vorgenannte Gebäude-
steuer. Es werden nähmlich als eigentliche Grundnutzungen alle productiven
Oderstächen im Verhältniß der zu Geld angeschlagenen Products/ welche
sie bey Anwendung des gewöhnlichen Fleißes einbringen können, und
als Nutzungen von Gebäuden der Ertrag, welchen die das Gebäude ein-
nehmende Area im Wege der Urproduccion abwerfen kann, wenn sie in
solcher benützt würde, und der Zins, welchen das Gebäude selbst trägr
oder zu tragen vermag, der Grundsieuer einbezogen. Als reiner Ertrag
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe See-V, Volume 5
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe See-V
- Volume
- 5
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 604
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie