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^ S t i f f t.
wirkl. Leibmedicus des Kaisers 17!)8, und I3l>2 ward er zum k. k.
wirkl. Hofrath ernannt. l303> nach dem Tode Störk's (s. d.) erhielt
er dessen Stelle als wirkl. erster Leibarzt und Director der medicin.
Studien an der Wiener Hochschule; zugleich wurde er Büchercensor im
medicin. Fache, Protomedicus und Präses der medicin! Facultät. 1803
wurde er Referent der Studien-Hofcommission, !8l2 als Referent in
den Staatsrath übersetzt, und am l. Jan. 13l3 zum wirkl. StHats-
und Conferenzrath ernannt. In diesem und dem folgenden Jahre beglei-
tete er den Kaiser Franz, dessen unumschränktes Vertrauen er sich be
reirs durch seine großen Verdienste erworben harte, auf dem ganzen
Feldzuge, und erhielt nach dessen Beendigung in Anerkennung cerselben
1314 zu Paris das Ritterkreuz des königl. ungar. St. Stephan-Or-
dens; in demselben Jahre wurde er auch in den Freyherrnstand erhoben.
1315 wurde ihm das silberne Civil-Ehrenkreuz verlieh?«, 53 l 6 wurde
er von den Landständen von Tyrol aus freyem Antriebe zu ihre:n Mit-
glieds aufgenommen. 1313 erhielt er das Commanoeuvkreuz des konigl.
portugies. Christus-, und 1319 jenes des königl. sächs. Verdienst- und
des konigl. sicilian. St. Ferdinand- und Verdienst-Ordens; in diesem
Jahre wurde ihm -auch von dem Kaiser das später von der ungar. Na-
tion auf dem Landtage bestätigte Indigenat des Königreichs Ungarn ver-
liehen. 1322 erhielt er das Commandeurkreuz des konigl. bayer. Cioil-
Verdienst-Ordens. Durch seine sorgfaltigen und erfolgreichen Bemü-
hungen bey der schweren Krankheit des Kaisers F r a n z 1826 sich
neuerdings rühmlichst auszeichnend, wurde ihm das Commandeurkreuz
des königl. ungar. Sr. Stephan-Ordens verliehen und derselbe, mit-
telst eigenhändig von dem Kaiser geschriebenen Handbillets, welches
nach dessen Willen ihm und seiner Familie als Urkunde der Dankbarkeit
für ewige Zeiten dienen soll, zum wirkl. geh. Rath ernannt. In diesem
Jahre wurde er auch von dem Ritterstande der Provinz Niede.österreich
aus freyem Antriebe zu ihrem Mitglied aufgenommen und erhielt das
Commandeurkreu; des kaiserl. brasil. Ordens vom südlichen Kreuze
und den konigl. preuß. rothen Adler-Orden 2. Classe; auch wurde seine
Büste in dem Saale der Universität zu Wien, deren Recror magni-
ficus er zweymahl war, aufgestellt und eine Medaille auf ihn geprägt.
1331, bey dem Ausdruche der Cholera (s. d.) in den österr. Staaten,
bewährten sich Sc.'s tiefe Kenntnisse und richtige Ansichten auf das glän-
zendste; er wär der preis,oürdige Urheber der Aufhebung aller Sperren,
der Auflösung der kostspieligen und beängstigenden Cordone, und der un-
beschränkten Wiederherstellung aller gesellschaftlichen Verhältnisse, welche
Maßregeln in der Folge so außerordentlich wohlthätig und beruhigend
wirkten. 1334 wurde er, auf sein Ansuchen wegen seiner durch rastlose
Thätigkeit sehr geschwächten Augen, des Referats imStaatsrathe durch ein
sehr schmeichelhaftes, seine wichtigen, dem Staate geleisteten Dienste
anerkennendes, eigenhändig geschriebenes, Handbillet des Kaisers Fr anz
enthoben. In diesem Jahre feyerte die medicin. Facultat in Wien sein
5(1jahriges Doctorar durch dje Prägung einer Medaille. Die österr.
Monarchie verdankt ihm rie Organisirung des Sanitätswesens und die
zweckmasigsten Einrichtungen der Studien. Unt^e seiner einflußreichen
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe See-V, Volume 5
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe See-V
- Volume
- 5
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 604
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie