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Mitwirkung entstanden das polytechnische Institut und die Thierarzney-
schule. — Auch als Schriftsteller hat sich St. rühmlich bekannt gemacht.
Von ihm erschien im Drucke: Practische Heilmittellehre, 2 Bde.,
Wen 1790—92. Er ist seit !3l1 Herausgeber der medic. Jahrbücher des
l. k. osterr. Staates (s. d.). Viele gelehrte Gesellschaften haben sein lite-
rarisches und staatsbürgerliches Wirken durch Aufnahme zu ihrem Mit-
glied anerkannt. Nachdem St. bey der letzten Krankheit des KaiserS
Franz, welcher der betrübende Todesfall desselben folgte, noch alle
ärztlichen Mittel aufgebothen hatte, das theure Leben des Monarchen
zu retten, blieb er nach der Thronbesteigung des Kaisers Ferd inand,
in Würdigung seiner vieljahrigen treuen und wichtigen, Dienste, im Be,
sitze oller seiner Würden.
Sti l l fr ied , niederö'sterr. Markt am nordöstlichen Ende des March-
feldes, auf einer Anhöhe an der March, mit 313 Einwohnern. Es be«
ßndet sich hier ein Mineralwasser, das heilsam seyn soll, aber nicht be-
nutzt wird.
S t ip , mähr. Dorf i^ Hradischer Kreise mit 440 Einwohnern,
einem Schwefelwasser und Badhause. ,
Stipsicz, Ios. Freyh. v. , k. k. geh. Rath, Grosikreuz des
kaiserl. osterr. Leopold- und Commandeur des ungav. St. Stephan-Or»
dens, Ritter des Maria Theresien-, deö konig!, hreuß. rothen Adler-
Ordens 1. Classe und des lonigl. sicilian. Hausordens des heil. Ianua-
rius; Inhaber des goldenen Civil - Ehrenkreuzes, k. k. General der
Carallerie, 2. Inhaber des Husaren-Reg. Nr. 10, Chef derMilitär-Sec-
tion im Staatsrath, war den 15. August 1755 zu Odenburg aus alt-
adeliger ungar. Familie geboren. Frühzeitige Neigung zur kriegerischen
Laufoahn fühlend, trat er 1774 mit den nöthigen Vorkenntniffen aui-
gerüstet, als Cadet in das k. k. Chevaulegers-Regiment Kaiser, in
welchem er schon 1783 zum Regiments-Adjutanten vorrückte. In dem
darauffolgenden Türkenkriege zeichnete sich St. bey mehreren Gelegenhei-
ten, nahmentlich bey dem Treffen von Dubicza, und bey der Belage-
rung von Belgrad rühmlich aus, und wurde 1788 zum Hauptmann,
1739 zum Major befördert. Viele Verdienste erwarb er sich durch Thä-
tigkeit, Energie und Klugheit in den französischen Feldzügen 1793—
1300, so z.B. bey der Schlacht bey Neerwind en, der Erstürmung
des verschanzten Lagers bey Famars, vorzüglich aber bey der Schlacht
bey Stockach, nach welcher er, bereits 1793 zum Oberstlieutenant,
1794 zum Obersten und 1797 zum Generalmajor befördert, 1800zum
Feldmu schall-Lieutenant ernannt wurde. 180l wurde St. als Ver-
Pslegs-Inspector angestellt, 1803 trug ihmK^iser Franz die Generaldi-
rection der HofkriegsrarMuchhaltung auf, er machte jedoch neuerdings
den Feldzug von 1305 mit, wurde nach dessen Beendigung wieder bey
dem Hoftriegsrathe angestellt, und mit dem Remontirungs-Departe-
ment beauftragt, in welchem Fache er so nützliche Dienste leistete, daß
er in den osterr. Freyherrnstand erhoben, und 1807 zum Militär-Com-
mandanten in Linz ernannt wurde. Bey dem Feldzug 1809 wurde ihm die
Ehre, unmittelbar um die Person dcs Erzherzogs Generalissimus zu seyn,
!8l0 wurde St. zum wirkl. geh. Ruh , 181l zum commandirendell
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe See-V, Volume 5
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe See-V
- Volume
- 5
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 604
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie